"Überraschend und überzeugend": Bischöfe begrüßen Weltsynoden-Papier
Die österreichischen Bischöfe begrüßen ausdrücklich das gestern vom Vatikan präsentierte Arbeitspapier ("Instrumentum laboris") zur Synodenversammlung im Herbst. Es zeichne sich durch eine "große Treue zu dem aus, was in den letzten beiden Jahren bei den Anhörungen auf Ebene der Pfarren, Gemeinden und Gemeinschaften, der Diözesen und Bischofskonferenzen und zuletzt bei kontinentalen Versammlungen ins Wort gebracht wurde" und bilde damit das "inspirierende Arbeitsprogramm" für die Synode im Oktober. Das teilte die Bischofskonferenz zum Abschluss ihrer Sommervollversammlung in Mariazell am Mittwoch in einer Presseerklärung mit.
Besonders hoben die Bischöfe dabei hervor, dass das Instrumentum laboris die Vielfalt der Themen und Anliegen sowie die Kontroversen, die in den vergangenen zwei Jahren formuliert und diskutiert wurden, "weder verschweigt noch glättet", sondern in Form von Leitfragen abbildet. Diese betreffen Armut, Klimawandel, Migration, Frieden und Versöhnung, aber auch Fragen der Teilhabe von Laien in der Kirche und den Dialog mit anderen Religionen und Konfessionen. Ein Novum stelle dabei die in den Leitfragen zur Synode angeregte "Diskussion um einen möglichen Zugang zum Amt einer Diakonin" dar, heißt es. Auch Fragen zur stärkeren Beteiligung von Frauen in Leitungsfunktionen und die Teilhabe ungeweihter Personen sowie die Frage nach neuen Ämtern oder dem Pflichtzölibat für Priester werde aufgeworfen.
Diese gewählte Methode des Arbeitspapiers "überrascht und überzeugt zugleich", halten die Bischöfe fest. "So werden Spannungen benannt, aber in Form von Wie-Fragen zum Gegenstand einer weiteren Klärung". Der Umgang mit Spannungen stelle dabei kein Problem dar, dass es zu lösen gilt, sondern eine Gabe, "die es zu kultivieren gilt", zitierten die Bischöfe abschließend aus dem Papier. "Diese Generalperspektive nährt die realistische Hoffnung, dass die Weltsynode viele gute Früchte bringen wird." Aus Österreich werden der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, sowie Kardinal Christoph Schönborn als Mitglied des Synodenrates an der Synode teilnehmen, bestätigte die Bischofskonferenz.
Quelle: kathpress