Familienverband skeptisch bei Debatte um "pädagogische Assistenz"
Mit "Befremdung" hat der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) auf die aktuelle Diskussion zur Einführung eines neuen Berufsfeldes der "pädagogischen Assistenz" reagiert. "Uns liegt noch kein endgültiger Entwurf vor, die bisher veröffentlichten Eckpunkte lassen aber eine Verschlechterung der Qualität befürchten", sagte Andrea Kahl, Leiterin des KFÖ-Schularbeitskreises, in einer Aussendung am Mittwoch.
Den Plänen zufolge sollen Pädagogische Assistentinnen und Assistenten künftig nicht mehr nur für die Freizeitgestaltung zuständig sein, sondern auch Unterstützung bei Hausaufgaben und Lernzeit leisten sowie als unterstützende Zweitlehrkraft in Unterrichtsstunden am Vormittag eingesetzt werden. "Als Mitglied im Elternbeirat, sind wir überrascht davon aus den Medien zu erfahren, auch viele Eltern zeigen sich verunsichert", so Kahl.
"Wenn diese Pädagoginnen und Pädagogen künftig auch im Unterricht eingesetzt werden sollen, gehen wir von einer deutlichen Ausweitung der Ausbildung aus", so Kahl. Aktuell gebe es dafür noch keine eigene Ausbildung, auch die Zugangsvoraussetzungen sind noch nicht bekannt.
Gleichzeitig lobte Kahl die Arbeit der Freizeitpädagogen "Hier geht es um die Betreuung außerhalb des Unterrichts und die Gestaltung der Freizeit gemeinsam mit den Kindern. Das wird mit viel Engagement und Herzblut gemacht und darf nicht kleingeredet werden", der KFÖ wünsche sich deshalb Wertschätzung in der aktuellen Diskussion. Positiv beurteilt Kahl die Tatsache, dass künftig alle Pädagogen und Lehrkräfte beim Bund angestellt sein sollen und damit Kontinuität quer über alle Bundesländer gegeben sei.
Als größte überparteiliche Familienorganisation fordere man ein transparentes Verfahren unter Einbindung aller Schulpartner plus den betroffenen Pädagogen, sowie eine ausreichende Vorlaufzeit bei der Umsetzung. "Klar ist, dass es keine Verminderung der Qualität der Betreuung von SchülerInnen geben darf, weder im Betreuungsschlüssel noch bei der pädagogischen Unterstützung", so Kahl.
Quelle: kathpress