Räume des ÖVP-Parlamentsklubs im Hohen Haus gesegnet
Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka hat am Dienstagnachmittag die Räumlichkeiten des ÖVP-Parlamentsklubs im Hohen Haus gesegnet. Er kam damit einem Ersuchen des ÖVP-Klubs nach. "Als christlich-soziale Volkspartei gehört es sich, die neuen Räumlichkeiten zu segnen", hielt ÖVP-Klubobmann August Wöginger fest und sagte: "Wir brauchen den Segen für unsere tägliche Arbeit für Land und Leute." Gleichzeitig kündigte er an, dass der ÖVP-Klub am 18. September wieder eine Wallfahrt unternehmen werden. Nach Mariazell und dem Sonntagberg stehe nun St. Wolfgang als Pilgerziel fest, wieder unter geistlicher Begleitung von Bischofskonferenz-Generalsekretär Schipka.
Bei der Feier im Hohen Haus hielt der Bischofskonferenz-Generalsekretär eingangs fest: "Räume segnen bringt keinen Wahlvorteil. Segnen bedeutet nicht, dass nur hier Licht ist und in den anderen Fraktionen das Licht ausgeht." Es gehe auch nicht darum, konkrete politische Positionen abzusegnen und es wäre in einem liberalen, säkularen Staat auch nicht richtig, sich politische Positionen religiös absegnen lassen zu wollen.
Segnen bedeute vielmehr, "sich bewusst machen, dass wir alle im Licht Gottes stehen, und darum bitten, dass jede und jeder von uns dazu beiträgt, das Licht nicht unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter zu stellen". Gerade an einem Ort, in dem viel gesprochen werden muss, sage Gott den Abgeordneten zu, dass er ihnen seine Welt anvertraue. Er wünsche den Abgeordneten, "dass dieser Ort möglichst oft ein Lichtblick ist". Und er wünsche sich, dass "die Kompromisse, die auch hier gefunden werden müssen, die Welt heller machen", so Schipka.
Es möge den Abgeordneten, die von den Menschen politische Verantwortung übertragen bekommen haben, gelingen, "das Licht Gottes, auf das wir alle angewiesen sind - ob wir daran glauben oder nicht - für alle Menschen leuchten zu lassen", so Schipka in seiner kurzen Ansprache.
In den Fürbitten wurde von den Abgeordneten und Mitarbeitenden im VP-Klub u.a. um Frieden und Versöhnung und ein Ende des russischen Angriffskrieges gebetet. Ebenso baten die Abgeordneten um Weisheit, um "Österreich zum Wohl der Menschen in diesem Land" zu gestalten. Zudem wurde auf die selige Hildegard Burjan (1883-1933) als Vorbild für Politikerinnen und Politiker hingewiesen. Als Frauen 1919 erstmals das aktive und passive Wahlrecht ausüben konnten, zog Burjan als erste christlich-soziale Abgeordnete in das Parlament ein. Obwohl sie nur kurze Zeit dem Parlament angehörte, galt sie schon bald als dessen "Gewissen". Ihr Porträt ist eines der wenigen Bilder, das neben einem großen Holzkreuz im neu gestalteten Beratungsraum der VP-Mandatare hängt.
Quelle: kathpress