Katholische Aktion gegen Aufweichung des EU-"Green Deal"
Die Katholische Aktion (KAÖ) unterstützt eine Petition gegen die Aufweichung des "Green Deals" der Europäischen Union. 116 Organisationen, unter ihnen die KAÖ und die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, hatten in einem Offenen Brief von EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen die konsequente Umsetzung des Umweltfahrplans eingemahnt und die Forderung von Agrarlobbyisten nach Aussetzung von Umweltauflagen kritisiert.
Diesen Forderungen dürfe nicht nachgegeben werden, betonen die Organisationen. Der 2019 vorgestellte "European Green Deal" hat das Ziel, bis 2050 in der EU die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null zu reduzieren und somit als erster Kontinent klimaneutral zu werden; er legt auch den Fahrplan zu einer Reihe weiterer Nachhaltigkeitsziele fest.
Agrarpolitiker haben für 2022 und 2023 eine Aussetzung von Umweltauflagen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) - etwa Bereitstellung von Brachflächen für die biologische Vielfalt, Fruchtfolge, Verzicht auf Pestizide - erreicht. In dem Offenen Brief wird nun u.a. ein Ende dieser Ausnahmen gefordert. Die Argumente, die Agrarlobbyisten für die Aussetzung der Umweltschutzmaßnahmen vorgebracht haben und für eine Fortführung der Ausnahmen über 2023 hinaus vorbringen, seien unhaltbar, betonen die Unterzeichner.
Nicht die Umweltauflagen seien eine Gefahr für die Ernährungssicherheit, sondern die Fortführung einer Intensivlandwirtschaft, die die Biodiversität weiter reduziert, indem sie etwa Brachflächen einackert und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln forciert. Der "Green Deal" sei "das wohl wichtigste europäische Meilensteinprojekt dieses Jahrhunderts", unterstreicht die Petition.
Die unterzeichnenden Organisationen sagen der Kommissionspräsidentin ihre volle Unterstützung bei der Verteidigung des "Green Deal" zu und betonen, dass ein Nachgeben gegenüber den kurzsichtigen Forderungen "ein Fehler von historischem Ausmaß" wäre.
Quelle: kathpress