Papst-Chirurg: Franziskus ist wohlauf und scherzt
Papst Franziskus ist nach seiner Darm-Operation wohlauf. Er habe sogar schon wieder gescherzt, berichtete der behandelnde Arzt Sergio Alfieri am Mittwochabend im römischen Gemelli-Krankenhaus. Der behandelte Narbenbruch am Darm sei bei einer früheren Operation - eventuell in Argentinien - entstanden, erklärte der 57-jährige Bauchchirurg. Zuvor hatte bereits das vatikanische Presseamt mitgeteilt, dass der dreistündige Eingriff ohne Komplikationen verlaufen sei.
Alfieri dementierte auch Gerüchte, wonach der Papst an einer Tumorerkrankung gelitten habe oder leide. Sowohl bei dieser als auch bei der Darm-OP vor zwei Jahren sei kein bösartiges Gewebe gefunden wurden. Der Papst habe aktuell keine anderen Krankheiten, sagte der Mediziner, der Franziskus schon im Juli 2021 in der Gemelli-Klinik operiert hatte.
Ebenso dementierte Alfieri Berichte, wonach es damals Komplikationen bei der Vollnarkose gegeben habe. Papst Franziskus habe auf beide Narkosen gut angesprochen und sie gut vertragen.
Der Arzt rechnet mit einem post-operativen Krankenhausaufenthalt des Papstes von fünf bis sieben Tagen. Vatikansprecher Matteo Bruni bestätigte am Abend zudem die Absage aller Papstaudienzen bis zum 18. Juni.
Das 86-jährige Kirchenoberhaupt war Mittwochmittag in das Gemelli-Krankenhaus gebracht worden. Der Vatikan teilte dazu mit, dass der Papst am Nachmittag unter Vollnarkose am Darm operiert werde. Die Operation sei "in den vergangenen Tagen" vom Ärzteteam des Papstes abgestimmt worden, hieß es. Sie sei notwendig geworden, weil der Patient wiederkehrende, schmerzhafte und sich verschlimmernde Symptome eines Darmverschlusses erlitten habe. Ursache sei eine eingeklemmte Narben-Hernie.
Anfang des Jahres hatte der Papst selbst in einem Interview erwähnt, dass seine Darmerkrankung, eine schmerzhafte Divertikulitis, zurückgekehrt sei. Ende März musste Franziskus zudem wegen einer Lungenentzündung klinisch behandelt werden.
Zahlreiche Bischöfe in aller Welt riefen am Mittwoch zum Gebet für den Papst auf. "Meine Gebete und Gedanken gelten heute Nachmittag ganz besonders Papst Franziskus, der sich in diesen Stunden erneut einer schweren Operation unterziehen muss", schrieb auch Kardinal Christoph Schönborn auf Twitter. "Begleiten wir ihn mit unseren Gebeten! Der Herr beschütze ihn und gebe ihm bald die volle Gesundheit wieder", so der Wiener Erzbischof. "Beten wir für seine rasche Erholung und Genesung, und dass der Allmächtige ihn noch lange und in Gesundheit als Oberhaupt der Kirche erhalten möge", schrieb der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, auf Facebook.
Quelle: kathpress