Salzburg: Langjähriger Leiter des Liturgischen Instituts gewürdigt
Nach einem halben Jahrhundert pastoralliturgischer Arbeit in Österreich und im deutschen Sprachraum hat P. Winfried Bachler OSB die Verantwortung als Leiter des Österreichischen Liturgischen Instituts (ÖLI) und Sekretär der Liturgischen Kommission für Österreich (LKÖ) zurückgelegt. Bachler wurde für seine große Sachkenntnis und pastorale Expertise am Dienstag von dem in der Österreichischen Bischofskonferenz für Liturgie zuständigen Weihbischof Anton Leichtfried und Erzabt Korbinian Birnbacher OSB gewürdigt. Anlässlich Bachlers Emeritierung luden Leichtfried und Birnbacher zur Vesper in die Stiftskirche und einen Empfang in die Erzabtei St. Peter.
Das ÖLI mit Sitz in Salzburg ist das erste und älteste Institut seiner Art im deutschen Sprachraum. Das 1946 als "Institutum Liturgicum" in der Salzburger Erzabtei St. Peter gegründete ÖLI hat bis heute die Aufgabe, durch entsprechende Publikationen zur liturgischen Bildung und Information in Österreich beizutragen. Seit 1973 hat Bachler für das ÖLI gearbeitet, seit 1. September 1989 war er dessen Leiter und Sekretär der LKÖ.
In seiner Würdigung hob Weihbischof Leichtfried die Kontinuität im Wirken von P. Winfried hervor. Als Sekretär der LKÖ habe der Ordensmann die von der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils (vgl. Art. 44) genannten Aufgaben verfolgt und die pastoralliturgische Arbeit in Österreich und im deutschen Sprachgebiet begleitet und gefördert.
Leichtfried erinnerte in seiner Würdigung auch an das Großprojekt "Gotteslob": Der Salzburger Benediktinerpater setzte sich im Zuge dessen Entstehung für eine gemeinsame Österreich-Ausgabe ein und erstellte diese gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe. In der Folge habe er für alle Österreich-Belange des Gesangbuches im ÖLI das Sekretariat der "Ständigen Kommission für das Gotteslob Österreich" etabliert. Unter der Federführung von P. Bachler seien außerdem zahlreiche Hilfen und Anregungen für die pastoralliturgische Praxis erarbeitet worden. Mit Ende Mai 2023 hat P. Bachler die Verantwortung des Leiters im ÖLI zurückgelegt. Damit ende eine zwei Generationen dauernde Ära, hieß es in der Würdigung.
Auch der Leiter des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier, Marius Linnenborn, dankte - auch im Namen des Schweizer Liturgischen Instituts - in seinem Grußwort für Impulse und Unterstützung, die aus Salzburg von P. Bachler ausgingen.
Unter der Mitwirkung von P. Bachler entstanden in seiner Zeit als Sekretär der LKÖ im deutschen Sprachgebiet u.a. das Zeremoniale der Bischöfe, das Hochgebet für Messfeiern für besondere Anliegen, Liturgische Feiern zum Katechumenat und zur Feier der Eingliederung von Erwachsenen und von Kindern im Schulalter, das Werkbuch für Wort-Gottes-Feiern am Sonntag und der Band "Versammelt in seinem Namen" für Gottesdienste an Werktagen. Überarbeitet wurden die Ausgaben zur Feier der Kindertaufe, der Trauung und des Begräbnisritus.
Auch die Zeitschrift "Heiliger Dienst" ist im Aufgabengebiet von P. Winfried gelegen. Das zentrale Publikationsorgan des ÖLI wird gemeinsam vom Liturgischen Institut, dem Österreichischen Katholischen Bibelwerk, dem Pius-Parsch-Institut und den universitären liturgischen Instituten herausgegeben. Sie erscheint viermal pro Jahr.
Gründung 1946
Das "Institutum Liturgicum" wurde auf Initiative von P. Adalbero Raffelsberger OSB 1946 in Salzburg St. Peter gegründet und hat hier bis heute seinen Sitz. Gemäß Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde es im Jahr 1965 als Pastoralliturgisches Institut der Österreichischen Bischofskonferenz konstituiert (gemäß Art. 44). Seither ist das "Institutum Liturgicum", 1994 umbenannt in "Österreichisches Liturgisches Institut", das Sekretariat der Liturgischen Kommission für Österreich. Mit Wirksamkeit vom 1. April 2014 gehört das Österreichische Liturgische Institut rechtlich nicht mehr zur Erzabtei St. Peter, es ist ab jetzt eine eigene Rechtsperson und der Bischofskonferenz unterstellt, aber nach wie vor in den Räumen von St. Peter situiert.
Als Sekretariat hat das ÖLI die von der LKÖ in Angriff genommenen Angelegenheiten zu unterstützen und vorzubereiten. Weiters hat es die Entwicklung der Liturgie in Österreich und die liturgische Bildung mit geeigneten Maßnahmen zu fördern und die Zusammenarbeit mit den pastoralliturgischen Instituten im Sprachraum zu pflegen (Statut II.). (Link: www.liturgie.at)
Quelle: kathpress