Österreichweites Glockengeläute eröffnete "Lange Nacht der Kirchen"
Mit einem österreichweiten Läuten der Kirchenglocken hat Freitagabend kurz vor 18 Uhr die diesjährige "Lange Nacht der Kirchen" begonnen. In rund 700 Kirchen und kirchlichen Einrichtungen stehen bis ca. Mitternacht bis zu 3.000 Einzelveranstaltungen auf dem Programm. Alle 17 im Ökumenischen Rat der Kirchen vertretenen Kirchen beteiligen sich an der "Langen Nacht" vom Neusiedlersee bis zum Bodensee.
Die "Lange Nacht" steht heuer unter dem inhaltlichen Motto "Denn auf den Tag folgt die Nacht, doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit". Das Motto ist dem biblischen Buch der Weisheit entnommen.
Kardinal Christoph Schönborn hat zum Auftakt der "Langen Nacht" in einem Grußwort das Hoffnungspotenzial und die Kraft des Glaubens betont. Im Blick auf aktuelle Ereignisse scheine es zwar eher, "als würde unsere Welt in Nacht versinken: Corona, Krieg, Energie- und Klimakrise, Erdbeben und die ganz persönlichen Sorgen, die einen bewegen. Oft fühlen wir uns ohnmächtig und hilflos." Die "Lange Nacht" sei aber gerade in dieser Situation "eine Einladung, gemeinsam in den christlichen Kirchen auf die Suche nach Antworten zu gehen".
Er sei überzeugt, so Schönborn: "dass uns das Vertrauen auf die Botschaft Jesu helfen kann, Sorgen und manche Ohnmacht erträglicher zu machen" Der Kardinal zitierte zudem auch den Schweizer Urwaldarzt und Theologen Albert Schweitzer: "Gebete verändern die Welt nicht. Aber Gebete verändern die Menschen. Und die Menschen verändern die Welt."
In die gleiche Kerbe schlug auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in seinem Grußwort zur "Langen Nacht": "Das Licht der Weisheit Gottes erlaubt uns, auch an den scheinbar dunklen Tagen einen Weg zu finden. In der Langen Nacht der Kirchen können wir im tröstlichen Schein der Lichter in den Gotteshäusern in den verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten am Ende auch diesem wahren Licht begegnen, das unser Leben erhellt und uns Mut zuspricht."
Lobende Worte für die" Lange Nacht der Kirchen" kamen zum Auftakt auch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen: "Die Kirchen in Österreich öffnen Türen und Tore. In Zeiten, in denen immer öfter von Zäunen und Festungen gesprochen wird, ist die offene Tür ein wertvolles Symbol der Offenheit und des Zusammenhalts." Die Kirchen seien damit "Botschafterinnen der Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen, anderen Sichtweisen, anderen Religionen, kurz: anderen Menschen." Die offene Tür sei nicht einfach eine offene Tür, sie öffnet den Weg zu einer Gemeinschaft, "in der man aufeinander achtet, voneinander lernt und miteinander eine gute Zukunft gestaltet".
Quelle: kathpress