Wien: "VinziWerke" suchen "Alltagshelden"
Die Häuser der Wiener VinziWerke bleiben im Sommer geöffnet, die Dauerherbergen und Notschlafstellen benötigen jedoch Unterstützung durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Da auch ehrenamtlich Engagierte Urlaub und Erholung benötigen, bittet die Organisation um Unterstützung in den Sommermonaten. "49.000 Stunden ihrer Freizeit haben ehrenamtliche Mitarbeiter der Wiener VinziWerke im vergangenen Jahr geleistet und damit den Betrieb von sieben Einrichtungen sichergestellt", hieß es in einer Aussendung des Hilfswerks am Mittwoch. Vorkenntnisse seien nicht notwendig.
Damit man den Betrieb der Einrichtungen sicherstellen könne, sei man "auf das großartige Engagement unserer 'Alltagsheldinnen und -helden' angewiesen", sagte Rafael Kirchtag, Koordinator der Wiener VinziWerke. "Wir bitten deshalb alle Menschen, die etwas Zeit entbehren können, sich bei uns zu melden." Aus Erfahrung wisse man, dass sich die Dienstpläne der Ehrenamtlichen in den urlaubsstarken Monaten schwerer befüllen ließen.
In den Räumlichkeiten des Hilfswerks finden Menschen Obdach, die über prekäre sozialrechtliche Ansprüche verfügen und aufgrund dessen oft aus dem sozialen Auffangnetz fallen. Damit diese Menschen auch im Sommer mit einem sicheren Bett und einer warmen Mahlzeit versorgt werden können, sei man auf die Hilfe von Ehrenamtlichen angewiesen, so die "VinziWerke".
Um sich ehrenamtlich in den Notschlafstellen, Dauerherbergen und im "VinziMarkt" zu engagieren, brauch es zwar keine Vorkenntnisse, jedoch ein "offenes Ohr und Empathie". "Man wird von erfahrenen Ehrenamtlichen und den Einrichtungsleitenden in die Abläufe eingeführt und entscheidet im Anschluss selbst, wie viel Zeit man für die Mitarbeit in der Einrichtung zur Verfügung hat", erläuterte Kirchtag den Ablauf.
Die vom Grazer "Armenpfarrer" Wolfgang Pucher gegründeten "VinziWerke" sind ab 1990 aus der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg entstanden. Zielgruppe sind Menschen, "die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben": u.a. Drogen- und Alkoholabhängige, Obdachlose, Haftentlassene, Bettler. In den mittlerweile 40 Institutionen der "VinziWerke" in der Steiermark, Wien und Salzburg finden täglich bis zu 450 Personen Unterkunft und 1.400 Personen werden mit Essen und Lebensmitteln versorgt. Allein in Wien bietet das Hilfswerk sieben Einrichtungen an, etwa zwei Notschlafstellen - "VinziBett" und "VinziPort" -, zwei "VinziShops" sowie den "VinziMarkt" und das "VinziDorf". Letzteres bietet 24 langzeitobdachlosen Männern ein Zuhause auf Dauer.
Interessierte sind gebeten, sich bei der entsprechenden Koordinationsstelle der VinziWerke zu melden: In Wien bei Rafael Kirchtag unter Tel.: 0676/8742 3110 bzw. Mail: vinziwerke.wien@vinzi.at.
Quelle: kathpress