Katholische Aktion: Für Mietpreisbremse wäre es "höchste Zeit"
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) unterstützt die Forderungen nach Einführung einer Mietpreisbremse in Österreich. "Es ist höchste Zeit, dass die Regierung den immer lauter werdenden Forderungen von vielen Seiten endlich Gehör schenkt", erklärte die dreiköpfige KAÖ-Führungsspitze - Präsident Ferdinand Kaineder und die beiden Vizepräsidentinnen Brigitte Knell und Katharina Renner - in einer Aussendung vom Mittwoch. Sie verwiesen dabei auf eine aktuelle Analyse des ökosozialen Momentum Instituts, wonach die Wohnkosten in Österreich zuletzt deutlich rasanter als in vielen anderen europäischen Ländern gestiegen sind. Mieterinnen und Mieter zahlen in der Alpenrepublik heute bis zu 24 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren.
Die Kategoriemieten steigen mit Juli zum vierten Mal innerhalb von zwei Jahren, doch sind seit 2021 auch die Richtwertmieten um 15 Prozent nach oben geschnellt, sowie die Mieten im Neubau um knapp 17 Prozent, hieß es in der Aussendung. Durch die in Österreich gängige Koppelung der Mietpreissteigerung an die Inflation werde die ohnehin rasante Inflation zusätzlich befeuert, so Kaineder, Knell und Renner.
Eine Folge sei auch, dass die Ausgaben für Miete und Energie nunmehr die höchsten Ausgabeposten in den Haushalten darstellten - angefangen vom Einpersonenhaushalt bis hin zu Mehrkindfamilien. Besonders armutsbetroffene Menschen kämen hier in Nöte, lebten doch 70 Prozent von ihnen in Miete. Viele wüssten nicht mehr, wie sie weitere Mieterhöhungen stemmen sollen. "Die von der Regierung eingeführte Wohnkostenbeihilfe kann eine vorübergehende Unterstützung darstellen. Mittel- und langfristig gefährdet eine fehlende Mietpreisbremse den sozialen Ausgleich und damit den sozialen Frieden in Österreich", so das KAÖ-Führungsteam.
Kritik äußerten Kaineder, Knell und Renner an "manchen in der Regierung", die "augenscheinlich besorgter darüber" seien, "dass Wohlhabende - dazu gehören Vermietende - durch die Teuerung nicht einen Euro verlieren, als dass das Grundrecht auf Wohnen in Österreich gesichert ist und für alle leistbar bleibt". Dabei sei jedoch das Recht auf Wohnen ein Menschenrecht, wie sowohl die Katholische Soziallehre als auch internationale Menschenrechtsübereinkommen besagten. Die klare Empfehlung des KAÖ-Trios: "Andere europäische Länder haben erfolgreiche Mietpreisbremsen eingeführt, es ist höchste Zeit, sich an ihnen ein Beispiel zu nehmen."
Quelle: kathpress