Wien: Domorganist Reymaier improvisiert zu Stummfilmklassiker
Der Domorganist in Wien St. Stephan, Konstantin Reymaier, wagt sich musikalisch an einen kurz nach dem Ersten Weltkrieg erschienenen deutschen Stummfilmklassiker: Am kommenden Freitag, 26. Mai, improvisiert er um 19 Uhr auf der Orgel der Lutherischen Stadtkirche Wien (Dorotheergasse 18) zum Stummfilmklassiker "Der Golem, wie er in die Welt kam" (D,1920). Dieses Meisterwerk von Paul Wegener gilt als Meilenstein des Stummfilms und "thematisiert Macht, Liebe und menschliche Abgründe", heißt es in der Ankündigung auf der Webseite der Erzdiözese Wien. "Der Film prägte mit seiner expressionistischen Inszenierung das deutsche Kino der damaligen Zeit."
Vor dieser Vorführung diskutiert Reymaier ab 18 Uhr im Rahmen des Musikforums der Lutherischen Stadtkirche zum Thema "KI - Segen oder Fluch?". Gemeinsam mit Clemens Wasner, CEO vom Technologieanbieter für künstliche Intelligenz "enliteAI", und der Moderatorin Erzsébet Windhager-Geréd wird er sich mit den Auswirkungen künstlich erschaffenen Lebens auf das menschliche Zusammenleben widmen.
Der im Film von Regisseur Paul Wegener dargestellte Golem passt zu diesem Thema. Diese mythische Gestalt - ein künstlicher Mensch aus Lehm - wird im Prag des 16. Jahrhunderts von Rabbi Löw angesichts von Gefahr für das jüdische Ghetto zum Leben erweckt. Der Golem soll laut alten jüdischen Legenden Unheil abwenden. Die Originalmusik für großes Orchester von Hans Landsberger von 1920 galt über Jahrzehnte als verschollen und wurde erst 2018 in Form einer Klavierdirektion mit fragmentarischen Stimmenmaterial wiederentdeckt.
Der Eintritt zu Diskussion und Konzert beträgt 15 (ermäßigt 10, Kinder und Jugendliche frei).
Quelle: kathpress