Erzdiözese Wien plant Einsparungen im Medienbereich
Die Erzdiözese Wien plant deutliche Einsparungen im eigenen Medienbereich. Das hat ihr Pressesprecher Michael Prüller am Dienstag Kathpress gegenüber mitgeteilt. "Der Rückgang an Beitragszahlern und der starke Teuerungsschub zwingen die Erzdiözese Wien, ihre Kostenstruktur weiter umzugestalten - auch, um mehr Mittel gezielt für die Seelsorge vor Ort freizumachen", führte Prüller aus. Im Zuge dieser Restrukturierung werde die Erzdiözese daher ihren Zuschuss für das diözesane Medienhaus nur noch bis Jahresende 2024 aufrechterhalten. Betroffen davon sind "Radio klassik Stephansdom" und die Kirchenzeitung "Der Sonntag". "Spätestens dann müssen sich die Medienbetriebe wirtschaftlich selber tragen" erklärte der Diözesansprecher.
Bereits seit einigen Monaten läuft in der größten katholischen Diözese des Landes ein Prozess unter dem Motto "Priorisieren und Finanzieren", um die Erzdiözese rechtzeitig auf absehbare finanzielle Rückgänge vorzubereiten. Die geplanten Einsparungen im Medienbereich sind eine erste spürbare Entscheidung. "Von diesem Beschluss des Erzbischofs mit seinem Bischofsrat hat Generalvikar Nikolaus Krasa am Dienstag die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen informiert", so Prüller.
"Da die Subventionen aus Kirchenbeitragsmitteln erheblich sind, macht diese Entscheidung notwendig, dass sich das Medienhaus neu aufstellt, eventuell auch mit neuen Partnern", erklärte dazu der betroffene Geschäftsführer des Medienhauses, Roman Gerner. Die Erzdiözese als Eigentümer habe den Aufsichtsrat des Medienhauses gebeten, gemeinsam mit dem Geschäftsführer bis zum Spätsommer entsprechende Szenarien zu entwickeln und zu prüfen. "In diesem Zusammenhang wurden erste Gespräche mit potenziellen Partnern eingeleitet. Die Umsetzung ist im zweiten Halbjahr 2023 in Gang zu setzen."
Wie der Sprecher der Erzdiözese weiter ausführte, ergebe sich dieser Weg "trotz der hohen Qualität der Medienprodukte und der hervorragenden Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" aus der finanziellen Situation der Erzdiözese. Prüller wörtlich: "Der Rückgang der Kirchenbeitragszahler führt zu kontinuierlich sinkenden Einnahmen, während gleichzeitig die Kosten steigen und mit der aktuellen Teuerung einen dramatischen Schub erfahren haben."
Die Erzdiözese Wien umfasst neben der Bundeshauptstadt auch die Osthälfte Niederösterreichs. Mit rund 1,11 Millionen Katholiken und über 600 Pfarren ist sie zahlenmäßig die größte Diözese in Österreich. 2021 verzeichnete die Erzdiözese Wien ein ausgeglichenes Budget mit Einnahmen von 141,3 Millionen Euro.
Quelle: kathpress