Stadt Wien zeichnet Religionspädagogin Christine Mann aus
Für ihre Verdienste um den interreligiösen Dialog ist die ehemalige Leiterin des Schulamtes der Erzdiözese Wien, Christine Mann, mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet worden. Die jüngst auch mit einem Goldenen Doktordiplom der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien geehrte Theologin und Buchautorin wies in ihrer Dankesrede am Montag im Wiener Rathaus auf das gelingende Miteinander aller Kirchen und Religionsgemeinschaften hin, das es in dieser Form in Wien wohl noch nie zuvor gegeben habe. Dabei werde nicht ausgeblendet, dass auch Unrecht und Verletzungen Teil dieser Beziehungsgeschichte seien.
Die Gästeliste bei der Ehrung durch den für Bildung, Jugend und Integration zuständigen Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr im Wappensaal des Rathauses war ein Spiegelbild des respektvollen Miteinanders der Religionen in Wien: Anwesend waren Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilerdzic, Oberrabbiner Jaron Engelmayer, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural, sowie weitere Vertreter der evangelischen, orthodoxen und der Freikirchen, außerdem der ehemalige Nationalratspräsident Andreas Khol und Bildungsministerin a.D. Claudia Schmied. Ebenso präsent waren Leitungsverantwortliche des Souveränen Malteser-Ritterordens, weil der Geschäftsführer der Malteser Care GmbH mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet wurde.
Für interreligiöse Vielfalt und Kooperation sorgte Christine Mann in ihrer Zeit von 1995 bis 2015 als Schulamtsleiterin, als mit Unterstützung von Kardinal Schönborn die katholische Pädagogische Akademie in Wien-Strebersdorf in die ökumenisch geführte "Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems" umgewandelt wurde. Dort siedelten - in einem europaweit einzigartigen Modell - neben christlichen Kirchen auch Muslime, die Kultusgemeinde, Buddhisten, Aleviten und Freikirchen ihre Lehrerausbildung an.
Der Generalsekretär von "Christen in Not", Elmar Kuhn, hob in seiner Laudatio auch das Engagement Christine Manns bei dieser Organisation für Menschenrechte und Religionsfreiheit hervor. Besonders die Berücksichtigung von muslimischen Mädchen in den Bildungsprogrammen von "Christen in Not" in Pakistan und Ägypten habe den Respekt und die Anerkennung der Christen unter dortigen Muslimen "signifikant verbessert", sagte Kuhn. Mann war auch an der Gründung der "Coalition of Faith Based Organizations für Zentraleuropa" beteiligt, das nach dem Abgang des Wiener Internationalen Dialogzentrums KAICIID das Potenzial der 16 in Wien anerkannten Religionsgemeinschaften weiter nutzen möchte. (Info: www.christeninnot.com und www.coalitionfbo.eu)
Quelle: kathpress