Ordensmuseen: Wichtiger Beitrag zum kulturellen Reichtum Österreichs
Zum Internationalen Museumstag am Donnerstag (18. Mai; Christi Himmelfahrt) weisen die heimischen Ordensgemeinschaften auf ihr vielfältiges Angebot in diesem Bereich hin: 116 Museen, Schatzkammern und Sammlungen der Orden gibt es in Österreich. "Museen sind die Hüter des gemeinsamen kulturellen Erbes, sie erzählen Geschichte und sind wichtige Zeitzeugen", heißt es in einer Aussendung (Dienstag). Die Ordensgemeinschaften lieferten mit ihren Sammlungen einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Reichtum in Österreich. Ein Erbe, "das seit Jahrhunderten gepflegt, bewahrt und erhalten wird".
Insgesamt gibt es österreichweit offiziell 29 Museen, 36 Schatzkammern und 51 Sammlungen. Tatsächlich würden aber wesentlich mehr interessante Sammlungsbestände in den Ordensgemeinschaften bestehen, als die Zahlen belegten. Denn: Vor allem in den Frauenklöstern gebe es bemerkenswerte und oft im Verborgenen vorhandene außergewöhnliche Kostbarkeiten und Sammlungen.
Frauengemeinschaften verfügen den Angaben zufolge über ein Drittel weniger öffentlich zugängliche Sammlungen, Schatzkammern und Museen als Männergemeinschaften. Das liegt laut Ordensgemeinschaften Österreich vor allem daran, dass viele Frauenorden für kirchliche Maßstäbe recht "jung" sind. Rund 80 Prozent der Gründungen seien im 19. oder 20. Jahrhundert geschehen. Im Vergleich dazu wurden fast 40 Prozent der Männerorden im Mittelalter gegründet. So komme es, dass die Sammlungen der Männerorden meist reichhaltiger und größer seien als die der Frauenorden.
Die Sammlungen und Museen der Orden seien durch eine bunte Vielfalt und einen wahren Reichtum an unterschiedlichsten Objekten gekennzeichnet, heißt es weiter in der Aussendung. Das Spektrum reiche von Kunstobjekten in Schatzkammern, Gemälde- und Grafiksammlung, Raritäten in Kunst- und Wunderkammern, wertvollen Handschriften, seltenen und wertvollen alte Drucken oder illuminierte Manuskripten bis zu Münzsammlungen, Sammlungen von Kuriositäten, getrockneten Pflanzen, präparierten Tieren oder auch Mineralien und Gesteinen oder historischen Möbeln, die einen Einblick in eine vergangene Welt ermöglichen.
Zwei Ordens-Museen werden in der Aussendung eigens vorgestellt. Die Sammlungen der Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver in Salzburg und die Sammlungen im Schottenstift in der Wiener Innenstadt.
Bei den Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver in Maria Sorg in Salzburg sind es eigentlich sogar zwei Museen, die zum Besuch einladen: Das Missionsmuseum und das Maria-Theresia-Ledochowska-Museum. Im Missionsmuseum wird das Anliegen der Gründerin Maria Theresia Ledochowska, den Sklavenhandel in Afrika abzuschaffen und die Kultur der afrikanischen Völker der ganzen Welt näherzubringen, deutlich. Zu dieser Mission dienten ihr u.a. Objekte und Exponate, die von den Missionaren geschickt wurden. Heute zeigt das Museum nicht nur Objekte aus Afrika, sondern auch aus Lateinamerika, Indien und Ozeanien. Im Maria Theresia Ledóchowska-Museum kann man in das Leben und Wirken der Gründerin eintauchen. (Infos: www.mariasorg.at)
Das Museum im Wiener Schottenstift wurde 1994 in der ehemaligen Abtwohnung des Stifts eröffnet. Das Kloster selbst existiert ohne Unterbrechung seit dem Jahr 1155. Aus diesem Grund hat sich ein reichhaltiger Sammlungsbestand erhalten, der weit mehr zu bieten hat als "nur" den berühmten Schottenaltar aus dem Spätmittelalter. Der Schottenaltar zeigt die ältesten topographischen Darstellungen der Stadt Wien. Weitere Highlights sind eine Tafel des Malers Peter Paul Rubens, frühe niederländische Landschaftsbilder und ein besonderes Werk des österreichischen Barockmalers Franz Anton Maulbertsch. Den Charme des Museums machen auch wertvolle alte Möbel, liturgisches Gerät, kostbare liturgische Gewänder sowie Bücher, Handschriften und Urkunden aus. Von besonderer Bedeutung ist auch die klassizistische Bibliothek des Schottenstifts, die mit Führung zugänglich ist. (Infos: www.schotten.wien.at)