Ordensfrau und Hebamme: Kinder sind immer ein Geschenk
Auch nach 35 Berufsjahren ist die Hebamme und Ordensfrau Sr. Barbara Brunner davon fasziniert, Tag für Tag staunend dem "Wunder Leben" begegnen zu dürfen. Davon berichtet sie in der neuen Folge des Podcasts "Orden on air" der heimischen Ordensgemeinschaften. "Am faszinierendsten ist für mich, dass ich quasi die verlängerte Hand Gottes sein darf. Zu Beginn des Lebens fügen sich Leib und Seele zu einem neuen Menschen zusammen. Der Leib stirbt eines Tages wieder, aber die Seele bleibt." Die Freude, an dieser Schnittstelle zum Leben dabei sein zu dürfen, sei für sie mit nichts anderem vergleichbar, "weil da öffnet sich einfach die Dimension der Ewigkeit."
Doch zu ihrem beruflichen Alltag gehörten nicht nur schöne, sondern auch schmerzhafte Momente. "Ich kann mich erinnern, dass ich das ein oder andere Kind notgetauft habe und das Kind dann danach bei der Mama verstorben ist." Gerade in solch einem Moment stehe sie als verlängerte Hand Gottes an der Seite der trauernden Mutter und versuche, Trost zu spenden.
Zwei Tipps hat Sr. Brunner im Podcast für werdende Mütter: zum einen, dass die Frauen ihre Kinder immer als Geschenk und nicht als Besitz sehen sollten, und zum anderen, dass sie sich auf die Geburt einlassen. Der Weg dorthin könne zwar sehr schmerzhaft sein, aber dieser Schmerz sei der einzige Schmerz, für den man etwas bekomme. "Es zahlt sich aus, der Lohn ist einfach wahnsinnig groß!"
Eintritt in Orden nie bereut
Die Ordensfrau arbeitet als Hebamme im Krankenhaus St. Josef in Wien, einem Ordenskrankenhaus der Salvatorianerinnen. Sie gehört aber einer anderen Ordensgemeinschaft an: der Gemeinschaft der Schwestern Jesu. Und das seit 33 Jahren. Als sie sich für das Ordensleben entschied, war sie bereits Hebamme.
Den Schritt, Jesus in der Gemeinschaft der Schwestern Jesu nachzufolgen, habe sie nie bereut, so die 56-jährige Ordensfrau. In der Wiener Niederlassung lebt sie gemeinsam mit drei Mitschwestern, davon sind zwei Schwestern in Pension, und eine tschechische Mitschwester unterrichtet Violine und Flöte in einer Schule. Was sie trägt und ihr Kraft gibt, seien die Gemeinschaft, die Eingliederung in die Kirche sowie ein intensives geistliches Leben, das ihren Einsatz als Hebamme ergänze, so Sr. Brunner.
Der Podcast "Orden on air" ist auf der Website der Ordensgemeinschaften Österreich abrufbar und auch auf allen größeren Audioplattformen wie z.B. Apple, Spotify, Soundcloud oder Amazon Music zu finden. (Infos: www.ordensgemeinschaften.at)
Ein Besuch im Mutter-Kind-Haus der Caritas
In der Podcast-Reihe "Begegnungszone Caritas" geht es in der aktuellen Folge anlässlich des anstehenden Muttertags um das Mutter-Kind-Haus der Caritas in St. Pölten. In der Einrichtung können schwangere Frauen und Mütter mit Kleinkindern ein vorübergehendes Zuhause finden, wenn sie keinen Platz oder keine Unterkunft für sich und das Kind haben. Drei Frauen erzählen, wie es ihnen mit ihren Kindern im Haus geht und was sie überhaupt in diese Einrichtung geführt hat.
Selbst oft in prekären Verhältnissen aufgewachsen, falle es den Frauen nicht leicht, eine sichere Existenz und ein stabiles Lebensumfeld für ihre Kinder aufzubauen, so Petra Fischer, Leiterin des Mutter-Kind-Hauses St. Pölten. Eigene negative Erfahrungen in der Vergangenheit sowie instabile Lebens- und Wohnverhältnisse würden dazu beitragen, dass es nahezu unmöglich sei, aus eigener Kraft eine für sich und das Kind adäquate Wohnsituation zu schaffen. Fischer: "Das Mutter-Kind-Haus ermöglicht einen guten Start ins Leben junger Mütter und ihrer Kinder. Es ist ein Haus, wo die Frauen zu sich selbst finden, Mutter werden und für sich und die Kinder eine neue Existenz aufbauen können."
Mit der "Begegnungszone Caritas" hat die Caritas St. Pölten seit März einen neuen Podcast laufen, der ca. einmal im Monat die vielfältigen Angebote der Caritas aus sehr persönlicher Sicht beleuchtet. Der Podcast ist auf allen gängigen Plattformen, wie Soundcloud, Spotify, Amazon Music, Apple Podcasts oder YouTube abrufbar. (Alle Links und die aktuelle Folge unter www.caritas-stpoelten.at/begegnungszone)
Quelle: kathpress