NÖ: Armutsnetzwerk für "leistbares Leben statt tiefer Gräben"
Für "leistbares Leben statt tiefer Gräben" tritt das von kirchlichen Organisationen mitgetragene "NÖ Armutsnetzwerk" ein. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch im "soogut Sozialmarkt" in St. Pölten kritisierte Obfrau Barbara Bühler die neue schwarz-blaue Landesregierung dafür, dass sich für viele in Niederösterreich Lebende "neue Gräben auftun oder sich bereits Bestehende vertiefen", statt dass - wie angekündigt - Gräben geschlossen werden. Mitglieder des Netzwerks verwiesen auf "problematische gesetzliche Rahmenbedingungen" etwa bei der Sozialhilfe in NÖ. Viele Familien und Alleinstehende würden aktuell in Sorge leben.
Wie davor mehrfach seitens der Caritas gefordert, trat Martin Schenk, Mitbegründer der Armutskonferenz und Sozialexperte der Diakonie, für eine neue Mindestsicherung statt der alten Sozialhilfe ein, die "Existenz, Chancen und Teilhabe ermöglichen" solle.
Auch andere Mitglieder des Netzwerks präsentierten Ideen für soziale Sicherheit und ein gutes Miteinander. Wolfgang Brillmann, Geschäftsführer der "soogut Sozialmarkt GmbH", verwies auf die Bedeutung dieser Einrichtungen und die erhöhte Nachfrage. Carola Weiss vom Netzwerk der Wohnungslosenhilfe NÖ forderte eine Reform der Wohnbeihilfe sowie eine leistbare Energiegrundversorgung, um Wohnen und Energie dauerhaft leistbar zu machen. Maria Nirnsee von "arbeit plus - Soziale Unternehmen Niederösterreich" machte auf die Notwendigkeit der Valorisierung des Arbeitslosengeldes aufmerksam. Zudem benötige es "stabile, niederschwellige, stufenweise Modelle" für den beruflichen Wiedereinstieg.
Die Fachleute appellierten an die Mitglieder der NÖ-Landesregierung, das im Wahlkampf plakatierte Miteinander für die Menschen in Niederösterreich auch spürbar zu machen.
Das NÖ Armutsnetzwerk ist ein überparteilicher Zusammenschluss von 32 Organisationen und mehr als 40 Personen aus Niederösterreich und ist als regionales Netzwerk Teil der österreichischen Armutskonferenz. Dem Bündnis gehören u.a. die Caritas der Diözesen Wien und St. Pölten an, die Katholische Aktion der Diözese St. Pölten, die Emmausgemeinschaft St. Pölten, der Diakonie Flüchtlingsdienst und die AK Niederösterreich. (Info: www.noe-armutsnetzwerk.at)
Quelle: kathpress