Ökumenischer Verein unterstützt Bibellesen in der Ukraine
Bibelrunden und das Lesen der Heiligen Schrift können eine Stütze in Zeiten des Kriegs sein: Der ökumenische Verein "Biblia" unterstützt daher gemeinsam mit dem Generalvikar für die katholischen Ostkirchen in Österreich, Yuriy Kolasa, das Projekt "Ukraine - Workshop Bibel". Das Besondere dabei: Das Projekt hilft sowohl gläubigen Ukrainern innerhalb des Kriegsgebiets, als auch geflüchteten Ukrainern, heißt es dazu in einer Aussendung. Mit einer Spende von 3.500 Euro fördert "Biblia" das Projekt als aktuell erste und einzige Organisation in Österreich. Der Generalvikar der katholischen Ostkirchen in Österreich hat den Spendencheck für Bibelarbeit am Donnerstag entgegengenommen.
In der Ukraine gebe es zwar viele gläubige Menschen, die Bindung an die Kirchen, genauer die "Amtskirche", sei aber wenig ausgeprägt, erläuterte Kolasa bei der Spendenübergabe. Zwar habe der russische Angriffskrieg die Glaubenssuche verstärkt, nun müsse man diese auch unterstützen, etwa mithilfe von Bibel-Workshops. Einige hätten bereits stattgefunden, darunter spezielle Bibelrunden für Menschen auf der Flucht.
Der Wiener Theologe Georg Geiger, Gründungsmitglied von "Biblia" und ehemals Vortragender in Lemberg, zeigte sich beeindruckt vom Vertrauen der Menschen in die Heiligkeit der biblischen Schriften. Dies hätte einen gegenseitigen Lernprozess angestoßen. Geiger war nach der Wende u.a. an den vom Österreichischen Katholischen Bibelwerk durchgeführten Fortbildungsveranstaltungen für Theologinnen und Theologen in der Ukraine beteiligt.
Kolasa berichtete zudem, dass unter Ukrainern nun verstärkt der Rosenkranz für den Frieden gebetet werde. Als Vorbild diene die in Österreich gegründete Gebetsbewegung "RSK - Rosenkranz Sühnekreuzzug". Das Rosenkranzgebet werde mittlerweile auch online organisiert; an einem von Kardinal Christoph Schönborn geleiteten Online-Gebet haben rund 20.000 Beter teilgenommen. Die Bischöfe Österreichs haben nun die weitere Begleitung dieser digitalen Andachtsform zugesagt. Im Mai liegt die Leitung etwa in den Händen von Salzburgs Erzbischof Franz Lackner.
"Biblia" wurde auf die Initiative von Kardinal Franz König gegründete und will Bibelpastoral fördern. Die Schwerpunkte der Initiative liegen im Aufbau der Bibel-Arbeit in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, aber auch im Nahen Osten sowie in der interreligiösen Zusammenarbeit.
(Link: projektgruppe-biblia.at)
Quelle: kathpress