Erzdiözese Wien: Kein Platz für Missbrauch und Gewalt
Die "Stabsstelle für Prävention von Missbrauch und Gewalt" der Erzdiözese Wien gibt es seit zehn Jahren. Am Mittwochabend wurde der "Geburtstag" mit einer Festveranstaltung im Wiener Curhaus begangen. Der Tenor: Missbrauch und Gewalt dürfen in der Kirche keinen Platz haben, wie die Erzdiözese am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte. "Die Präventionsarbeit als Teil der Erzdiözese Wien ist selbstverständlich geworden", stellt Sabine Ruppert fest. Ein ständiger Prozess der Sensibilisierung sei freilich notwendig und Präventionsarbeit sei nie "fertig", sondern laufend zu leisten. Ruppert hat die Stabsstelle 2020 von Martina Greiner-Lebenbauer übernommen, die die Stelle aufgebaut hat.
Die Arbeit der Stabsstelle umfasst u.a. verpflichtende Schulungen für haupt- und ehrenamtliche kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Information und Beratung, Lobbyarbeit für Kinderrechte, Beratung bei der Erstellung von Schutz- und Präventionskonzepten, Sicherstellung der Meldepflicht bei Verdachtsfällen oder die Unterstützung der Präventionsbeauftragen einer Pfarre.
Alle kirchlichen Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger sind laut der österreichweiten Rahmenordnung "Die Wahrheit wird euch frei machen" verpflichtet, für ihren Bereich Schutzkonzepte zu entwickeln. Mit diesem Schutzkonzept soll ein präventives Umfeld geschaffen werden, in dem alle vor Übergriffen und Gewalt in jeglicher Form geschützt sind. Die Stabsstelle unterstützt und begleitet die Pfarren beim Erstellen des Schutzkonzepts und autorisiert dieses. Der Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa gratulierte den Mitarbeitenden der Stabsstelle mit den Worten: "Ihr habt manche Berge versetzt."
Die Teilnahme an einem Workshop zur Prävention von Gewalt und Missbrauch ist seit 2019 für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erzdiözese Wien sowie für alle, die ehrenamtlich in den Pfarren mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, verpflichtend. Darüber hinaus muss es in jeder Pfarre eine verantwortliche Person für die Prävention von Missbrauch und Gewalt geben. Insgesamt wurden bisher mehr als 3.000 Personen geschult.
Quelle: kathpress