St. Pölten: Familienverband sieht NÖ-Regierungspakt differenziert
"Licht und Schatten" sieht der Katholische Familienverband der Diözese St. Pölten in der aktuellen Regierungsübereinkunft von ÖVP und FPÖ in Niederösterreich im Blick auf die Familien. Verbandsvorsitzender Peter Pitzinger hob in einer Aussendung am Freitag positiv die Sicherung der Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung, die Beibehaltung und Förderung der Tagesmütter und die grundsätzliche Anerkennung der Leistungen in den Familien hervor. "Gerne sind wir zur Mitarbeit bei der Erarbeitung der konkreten Maßnahmen bereit", betonte Pitzinger. Sehr umfangreich sei das Kapitel "Familien und Kinder" allerdings nicht.
Es hätte noch viel mehr Ideen für Familien in Niederösterreich gegeben, wie zum Beispiel mehr Elternbildung. Bedauerlich ist aus Sicht des Familienverbandes auch, dass die flexiblen familiennahen Betreuungsformen, wie die Leihomas, die sehr nachgefragt werden, weiter vonseiten des Landes ignoriert würden, bemängelte Pitzinger.
Dass der Gewaltschutz für Kinder und Frauen verbessert werden soll, unterstützt der Katholische Familienverband und bietet hier auch gerne seine Expertise an. Ein wichtiges Familienverbands-Anliegen wurde mit der Gewährung eines freiwilligen 11. und 12. Schuljahres für Kinder mit Behinderung erfüllt. Auch in die Neuordnung des schulischen Unterstützungspersonals ("Stützkräfte") setze man Hoffnungen.
Pitzinger: "Der Katholische Familienverband wird sich darum bemühen, dass das Bekenntnis der neuen Landesregierung zur Familie konkret und mit Leben erfüllt wird." Dass die Eltern als "Leistungsträger" für die Gesellschaft genannt werden, sei absolut zuzustimmen. Man hoffe auch, dass die neue Regierung stärker auf die Ratschläge der niederösterreichischen Familienverbände hört und fordere die Wiederbelebung der erfolgreichen Interessenvertretung der NÖ-Familien, die 2018 ersatzlos gestrichen wurde.
Quelle: kathpress