Kärnten: Kurt Schubert-Preis für Bildungshaus-Rektor Kopeinig
Der Kurt Schubert-Preis 2023 wurde am Donnerstag im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje an den dortigen Rektor Josef Kopeinig verliehen. Das berichtete die Diözese Gurk in einer Aussendung am Freitag. In seiner im Rahmen einer Festakademie verlesenen Würdigung, verwies der Gurker Bischof Josef Marketz darauf, dass Rektor Kopeinig und das Bildungshaus eine Einheit seien und für Offenheit, Dialog, Freude und missionarische Antwort stünden. Das Stiftungskommitee begründete die Verleihung mit Kopeinigs "lebenslangem Einsatz für fruchtbare Interkulturalität sowie interkonfessionelle und interreligiöse Kooperation, die zum Vorbild friedlichen Zusammenlebens weit über die Grenzen seiner Heimat Kärnten geworden sind".
Durch Kopeinigs Einsatz sei das Bildungshaus "zu einem Haus geworden, in dem sich alle Welt und alle Religionen treffen", betonte Marketz. Dies sei "eine große Freude, aber angesichts der Entwicklung der Welt und des wachsenden Antisemitismus auch eine bleibende Verantwortung". Mit diesem Gedächtnispreis werden Personen geehrt, die im Sinne des Pioniers der Wiener Judaistik, Kurt Schubert (1923-2007), wirken.
Der Kärntner evangelische Superintendent Manfred Sauer verwies in seiner Würdigung auf den Theologen Kurt Marti, der in seinen Werken eine "Theologie der Zärtlichkeit" beschrieben habe. Diese verwirkliche sich in den Tugenden der Herzlichkeit und der Beharrlichkeit ebenso wie in Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Nüchternheit. "All dies ist im Wirken von Rektor Kopeinig verwirklicht und vergegenwärtigt."
Religionspädagoge Prof. Josef Till würdigte in seiner Laudation den Dialog als "Lebensprogramm Kopeinigs": Dialog zwischen Minderheit und Mehrheit, zwischen den Religionen, zwischen unserem Land und den Missionsländern. Dialog basiere auf Toleranz und Anerkennung des Anderen und sei eine Absage an Fundamentalismus und Totalitarismus. Vorbedingungen dafür seien Offenheit, Kompromissbereitschaft, Hinhören und Wertschätzung.
"Dialog ist heute eine Überlebensfrage für Kirche und Gesellschaft", zeigte sich Till überzeugt. Rektor Kopeinig definiere sich durch Reflexion und Gespräch und wirke seit Jahrzehnten als Brückenbauer zwischen den Religionen. Das Judentum sei ihm ein besonderes Herzensanliegen, hinzu komme ein intensiver Kontakt zu den evangelischen Christinnen und Christen und orthodoxen Kirchen. So habe Kopeinig etwa die frühchristlichen Kirchen in Armenien und im Irak unterstützt.
Josef Kopeinig, 1941 in St. Peter am Wallersberg/St. Peter na Vasinjah geboren, wurde 1965 in Klagenfurt zum Priester geweiht. Seit 1968 ist er Rektor des Katholischen Bildungshauses Sodalitas sowie Leiter des slowenischen Missionsreferates der Diözese Gurk. Einige weitere Wegstationen verbinden ihn mit der slowenischen Bevölkerung. (Infos: www.weltreligionen.at)
Quelle: kathpress