Freistetter: Glauben kann man nicht "weitergeben", nur vorleben
Für Bischof Werner Freistetter ist die Rede von der "Weitergabe des Glaubens" missverständlich und sollte daher vermieden werden. "Glaube ist ein Akt der freien Zustimmung und der Gnade, aber kein Gut, das man wie ein Erbe weitergeben kann", sagte der Militärbischof am Mittwoch bei der Morgenmesse mit den Mitgliedern der Bischofskonferenz in Seitenstetten. Die freie Glaubensentscheidung eines anderen brauche vielmehr "das Vorbild des selbst authentisch gelebten Glaubens".
Aus der Militärseelsorge könne er bezeugen, dass das Glaubensvorbild und die Begegnung mit dem Evangelium bei jungen Menschen etwas bewirken könne. Gerade die Gleichnisse Jesu und ihre Botschaft "berühren auch die härtesten Typen". Es gehe darum, "das Evangelium den Dunkelheiten des Lebens entgegenzustellen". Der christliche Glaube sei "keine abstrakte Wahrheit, sondern eine frohe Botschaft voll Licht", so Freistetter.
Am Mittwoch haben die österreichischen Bischöfe ihre Beratungen im Bildungshaus St. Benedikt in Seitenstetten fortgesetzt, die am Montag mit einem Treffen mit den Leitungsverantwortlichen der Caritas begonnen haben. Über die Ergebnisse wird der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Lackner, im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien am Freitag, 17. März, um 10 Uhr im "Club Stephansplatz 4" (Wien, 1., Stephansplatz 4) informieren.
Quelle: kathpress