Familienverband zum Frauentag: Frauenpension im Fokus behalten
Der Katholische Familienverband (KFÖ) appelliert im Vorfeld des Internationalen Frauentags an die Bundesregierung, das im Koalitionsabkommen vereinbarte Pensionssplitting "endlich umzusetzen". Der Familienverband hofft, dass so endlich Bewegung in das Thema Frauenpension komme: "Ein automatisches Pensionssplitting mit der Möglichkeit zum Ausstieg bedeutet, dass sich Paare Gedanken machen müssen, wer den Großteil der Betreuung übernimmt und welchen Wert diese Arbeit - auch monetär - im Sinne von Auswirkungen auf die Pension hat", sagte die KFÖ-Sprecherin für Vereinbarkeit, Familie und Beruf, Barbara Fruhwürth, in einer Aussendung am Dienstag.
"Machen Sie sich jetzt Gedanken um Ihre Altersvorsorge, thematisieren Sie in Ihrer Beziehung das Pensionssplitting und lassen Sie sich nicht mit schönen Worten oder Rosen zum Weltfrauentag abspeisen", appellierte Fruhwürth an Frauen. Eine aktuelle Studie zur Väterbeteiligung, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Integral im Auftrag des Familienverbandes, zeige, dass unter allen Instrumenten zur Väterbeteiligung das freiwillige Pensionssplitting am wenigsten bekannt ist. Nur 35 Prozent der befragten 399 Väter mit Kindern unter 14 Jahren war es bekannt. "Dies zeigt deutlich, welchen enorm hohen Informationsbedarf es dazu gibt", sagt Fruhwürth und fordert einmal mehr eine Informationskampagne zum Pensionssplitting.
Paket gegen Altersarmut bei Frauen
"Die durchschnittliche Pension für Frauen betrug im Jahr 2021 nur 1.150 Euro, jene der Männer 1.858 Euro", rechnete Fruhwürth vor. "Dieser eklatante Unterschied erklärt sich immer noch dadurch, dass Frauen deutlich mehr Care-Arbeit übernehmen und dafür das Ausmaß ihrer Erwerbsarbeit reduzieren", ist Fruhwürth überzeugt und fordert ein breites Maßnahmenpaket gegen Altersarmut bei Frauen.
Ein Teil dieses Maßnahmenpakets müsse die Umsetzung des automatischen Pensionssplitting sein, wie es im Regierungsübereinkommen steht. Aktuell können Eltern freiwillig für die Jahre der Kindererziehung Pensionsansprüche teilen; diese Möglichkeit werde aber lediglich von einer Minderheit genutzt. Dies führt der Katholische Familienverband auf die fehlende Bekanntheit dieses familienpolitischen Instrumentes zurück.
Quelle: kathpress