"Open Doors" kritisiert "digitale Verfolgung" von Christinnen
Frauen, die zum Christentum konvertiert sind, sind zunehmend von Verfolgung durch Kontrolle und Überwachung mit digitalen Geräten bedroht. Darauf hat das Hilfswerk "Open Doors" im Vorfeld des Weltfrauentags am 8. März aufmerksam gemacht. Demnach würden laut dem neuen Bericht über geschlechtsspezifische religiöse Verfolgung (GSRP) von Open Doors Alltagsgegenstände wie Smartphones und Tablets von Familien und Gemeinschaften benutzt, um das tägliche Leben von Christen zu beobachten und zu kontrollieren, teilte die Organisation am Dienstag mit.
Laut Bericht wurden insbesondere der Nahe Osten und Nordafrika als die Regionen identifiziert, in denen die digitale Verfolgung stark zunehme. Digitale Verfolgung werde von Familienmitgliedern, lokalen Dorfgemeinschaften sowie von staatlichen Akteuren ausgeübt, um den Zugang zu digitalen Medien zu kontrollieren und die Aktivitäten des täglichen Lebens von Christen zu überwachen, so die Organisation.
"Der diesjährige Anstieg der digitalen Verfolgung ist auffallend, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie nicht nur von Regierungen verübt wird, die digitale Technologien nutzen, um das Leben von Bürgern aus Randgruppen zu überwachen und zu kontrollieren", sagte Elizabeth Lane Miller, Expertin für Verfolgung von Frauen bei Open Doors. Vielmehr sei eine Zunahme der Kontrolle, die Familienmitglieder vornehmlich über Frauen ausüben, indem sie ihre Bewegungen verfolgen, ihre digitalen Geräte konfiszieren und ihre Internetrecherchen überwachen, zu beobachten. "Die Folge für diese Frauen ist häufig Gewalt."
Die Überwachung widerspreche der Privatsphäre der Frauen, isoliere und bestrafe Mitglieder einer Gemeinschaft, die anhand der digitalen Spuren, die sie hinterlassen, als Anhänger eines anderen Glaubens "entlarvt" würden. Besonders Nigeria, Kamerun und Somalia seien die Länder, in denen die Tatsache, weiblich zu sein, die Art und Weise, wie eine christliche Frau religiöse Verfolgung erlebe, am stärksten beeinflusste, so das Hilfswerk
In Kombination können die Auswirkungen der zahlreichen Formen der Verfolgung die Stabilität christlicher Familien belasten und bedrohen, macht Open Doors aufmerksam. "Die Religions- und Glaubensfreiheit ist ein grundlegendes Menschenrecht und wird in vielen der von uns untersuchten Länder verletzt", sagte Helene Fisher, Open Doors-Spezialistin für globale geschlechtsspezifische Verfolgung. Oftmals sei die Erfahrung der Verfolgung durch das Geschlecht geprägt, so Fisjer. Insbesondere Frauen und Mädchen würden "sehr gezielt ins Visier genommen, mit dem Ziel, die Stärke, die sie für ihre Familien darstellen, zu zerstören". (Infos: www.opendoors.at)
Quelle: kathpress