Oberkirchenrätin Bachler: Auf Frauen weltweit aufmerksam machen
An Bedeutung und Ursprung des Internationalen Frauentags hat die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler erinnert. "Bis heute ist es wichtig, dass der Internationale Frauentag auf die Situation von Frauen weltweit aufmerksam macht", unterstrich die Oberkirchenrätin in der Ö1-Sendung "Zwischenruf" am Wochenende, wie der evangelische Pressedienst epdÖ am Dienstag berichtete.
In dem Radiobeitrag kam Bachler auch auf die Situation von evangelischen Pfarrerinnen in Ost- und Südeuropa zu sprechen. Eine Veranstaltung in Wien, die die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) kürzlich organisiert hatte, habe dazu Raum für den Austausch gegeben. Viele Frauen hätten dabei berichtet, wie schwierig es nach wie vor sei, sich in den männlich dominierten kirchlichen Gremien Gehör zu verschaffen, sagte Bachler, die auch dem Rat der GEKE angehört.
Diskutiert worden sei bei dem Treffen auch, wann es in diesen Kirchen Bischöfinnen geben werde. "Manchmal frage ich mich, was es in Österreich früher geben wird: eine Bischöfin in der lutherischen evangelischen Kirche oder eine Dirigentin beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker", so Bachler, die in der evangelischen Kirche A.B. u.a. für Personalfragen zuständig ist.
Die Oberkirchenrätin erinnerte auch an die Ursprünge des Weltfrauentags, die auf Arbeiterinnenbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zurückgehen. "Die Kämpfe der Frauen richteten sich damals gegen unzumutbare Wohn- und Lebensbedingungen und gegen die Ausbeutung als Fabrikarbeiterinnen unter menschenunwürdigen Bedingungen", erklärte Bachler. Der erste internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt, "Millionen von Frauen beteiligten sich und sangen ihre Kampfeslieder".
"Wir wollen Brot, aber auch Rosen", schrieben die Frauen vor über 100 Jahren auf ihre Fahnen. "Brot steht für das, was sie zum Leben brauchen, oder besser zum Überleben. Aber das ist zu wenig", betont Bachler. Es gehe darum: "Was mich nährt und glücklich macht. Das Leben ist mehr als 'Arbeit, Schweiß und Bauch', 'Schönheit, Liebe, Kunst' gehören auch dazu", so die Oberkirchenrätin, das habe bereits die Bibel schon gewusst: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein."
Quelle: kathpress