Gedenkveranstaltung für Opfer des Ukrainekrieges im Innsbrucker Dom
Das Gedenken an die Opfer des Krieges in der Ukraine und die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und den Geflüchteten standen am Freitag im Mittelpunkt eines Friedensgebets im Innsbrucker Dom. Diözesanbischof Hermann Glettler gedachte gemeinsam mit 100 Gästen - darunter Landeshautmann Anton Mattle, Superintendent Olivier Dantine sowie Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi - den Opfern der kriegerischen Auseinandersetzung anlässlich des Jahrestags (24.2) des Angriffs Russlands auf die Ukraine.
Beim ökumenischen Friedensgebet im Dom zu St. Jakob, bei dem auch Superintendent Dantine und Vertreter weiterer Glaubensgemeinschaft teilnahmen, wurde der 13 Millionen Vertriebenen und der Personen gedacht, die aufgrund dieses Krieges enormes Elend zu ertragen haben. Ebenso wurde der 300.000 Toten gedacht, die der Krieg schon gefordert hat.
Bischof Hermann Glettler, Mitinitiator der Gedenkveranstaltung, unterstrich die Bedeutung des Treffens: "Es war meine Intuition, diesen Tag nicht einfach nur vorübergehen zu lassen. Zu folgenreich war der Beginn des schrecklichen Angriffskrieges auf die Ukraine." Gedenken bedeute ein Innehalten, Wahrnehmen und Anteilnehmen, das aber über den Jahrestag des Angriffs hinausgehen müsse.
Trotz der "Ohnmacht", weil ein direktes Eingreifen zur Beendigung des Krieges nicht möglich ist, sei nicht die Zeit, um zu resignieren, meinte der Innsbrucker Bischof. "Nicht nur das Erschreckende und Bösartige hat Potenzial, sich aufzublähen und zu vermehren, sondern auch das Gute."
Glettler machte aber auch auf ein Dilemma aufmerksam: "Einerseits ist es notwendig, ein Land, das angegriffen wird, in seiner Verteidigung effektiv zu unterstützen - auf allen Ebenen, auch mit der Lieferung von Waffen. Andererseits erschrecken wir vor den Ausmaßen der verheerenden Militarisierung und Aufrüstung, die jetzt weltweit im Gange ist."
Vor der Gedenkmesse wurde das Befreiungsdenkmal am Eduard-Wallnöfer-Platz in Innsbruck in den blau-gelben Nationalfarben der Ukraine beleuchtet, um ein weithin sichtbares Zeichen der Verbundenheit zu setzen, informierte die Diözese in einer Aussendung.
Quelle: kathpress