Glettler zur Fastensuppe: "Nicht nur eigenes Süpplein kochen"
"Der Familienfasttag erinnert uns daran, nicht nur unser eigenes Süpplein zu kochen": Das sagte Bischof Hermann Glettler am Aschermittwoch beim traditionellen Fastensuppenessen der Katholischen Frauenbewegung am Fuß des Stadtturms in Innsbruck, mit dem die diesjährige "Aktion Familienfasttag" eröffnet wurde. Im Jahr 1958 erstmals durchgeführt, ruft der Familienfasttag die weltweite Verbundenheit der Menschen in Erinnerung und bittet um Spenden für Hilfsprojekte in vielen Ländern des Globalen Südens. "Wir gehören weltweit zusammen und müssen füreinander Sorge tragen", so Glettler.
In seinem kurzen Grußwort dankte der Innsbrucker Bischof der Katholischen Frauenbewegung für die jahrzehntelange "verlässliche Arbeit für Frauen, Kinder und Familien". Dem Dank schloss sich der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle an, der ebenso wie Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann sowie weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft zum Suppenessen gekommen war. "Fasten bedeutet für mich auch teilen. In diesem Sinne danke ich der Katholischen Frauenbewegung für die Solidarität mit Menschen in Not", so Mattle.
Die Fastensuppe wurde wie in den beiden vergangenen Jahren in Gläsern serviert, damit sie auch nach Hause mitgenommen werden können. Zubereitet und ausgegeben wurden die Suppen von Schülerinnen der HBLFA in Rotholz. Das Brot hat die Innsbrucker Bäckerei Moschen zur Verfügung gestellt.
Schwerpunktland der "Aktion Familienfasttag" sind heuer die Philippinen, Projektpartnerin Inoris Sialana-Elento berichtete von der Situation von Arbeitsmigrantinnen, die häufig unter falschen Versprechungen in andere Länder gebracht und dort ausgebeutet werden. Sialana-Elento ist Mitarbeiterin des "Mindanao Migrants Center", das sich für die Rechte von im Ausland Arbeitenden einsetzt und sie unterstützt, wenn sie und ihre Kinder Opfer von Gewalt und Missbrauch werden.
So wie am Aschermittwoch in der Innsbrucker Altstadt werden während der gesamten Fastenzeit in vielen Pfarrgemeinden der Diözese Innsbruck Fastensuppen serviert. Mit den Spenden werden Projekte in Indien, Philippinen, Nepal, Kolumbien, Zentralamerika und Tansania gefördert. Ein Schwerpunkt liegt auf Bildung, der Sicherung der Lebensgrundlagen, dem Schutz vor Gewalt und Missbrauch und die Wahrung der Menschenrechte. (Info: www.dibk.at/aktion-familienfasttag)
Bregenz: "Über den Tellerrand hinaus"
Am Aschermittwochfand auch im Bregenzer Landhaus nach zweijähriger Corona-Unterbrechung wieder das traditionelle Benefiz-Suppenessen der Vorarlberger Landesregierung und der Katholischen Frauenbewegung der Diözese Feldkirch statt. Auch der Feldkircher Bischof Benno Elbs war unter den Gästen. Landeshauptmann Markus Wallner würdigte die Aktion Familienfasttag als ein starkes Zeichen: "Das Engagement zeigt, dass in Vorarlberg über den Tellerrand hinausgeschaut wird und der Begriff ,Solidarität' in der Bevölkerung fest verankert ist."
Quelle: kathpress