St. Pölten: Fastenaktion sammelt für Umweltprojekte im Globalen Süden
Kirchliche Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika stehen im Fokus der Fastenaktion der Diözese St. Pölten. Heuer zum 60. Mal werden in der Zeit bis Ostern unter dem Motto "solidarisch leben" auf bewährte Weise - mit aus Papier gefalteten Fastenwürfeln - in Pfarren, Einrichtungen und Familien Spenden gesammelt. Das runde Jubiläum wird am 23. März im St. Pölten gefeiert, geht aus einem Beitrag der Kirchenzeitung "Kirche bunt" (aktuelle Ausgabe) hervor. Nach einer Festmesse im Dom mit Diözesanbischof Alois Schwarz um 18 Uhr wird zu einem Festakt im Bildungshaus St. Hippolyt mit Projektpartnern eingeladen.
Unter den beworbenen Beispielprojekten befindet sich eine agrarökologische Initiative in der tansanischen Diözese Same. In der Region rund um den Kilimandscharo werden Küchengärten angelegt, großflächig Wälder aufgeforstet und Obstbäume gepflanzt, um die schwierige Ernährungs- und Trinkwassersituation zu verbessern. Zudem gibt es Schulungen für den Bio-Anbau von Kaffee, Avocados und Gewürzen, welche verarmte Kleinbauern dabei helfen, ihre Produkte zu exportieren und somit zusätzliches Einkommen zu schaffen.
Auch nach Peru geht ein Teil der Spenden, wo die Zwettler Ordensfrau Sr. Karina Beneder seit Herbst 2021 in der pastoralen Umwelterziehung mitwirkt und ökologische Projekte gestartet hat. Ihre von Comboni-Missionaren geführte Einrichtung betreibt Baumschulen, um Setzlinge für einen Wald in San Pedro de Cajas zu ziehen. Sr. Karina möchte mit diesem Programm "das Bewusstsein für Gottes Schöpfung stärken, einen Beitrag zum Erhalt der Umwelt leisten und den Kleinbauersfamilien eine wirtschaftliche Perspektive in der Agroforstwirtschaft geben", heißt es seitens der Diözese.
Um Umweltthemen in Verbindung mit Bildung geht es auch bei einem Projekt der Salesianer Don Boscos in Indien, das ebenfalls von der St. Pöltner Fastenaktion unterstützt wird. Frauen werden geschult, Bäume zu pflanzen, um die Umwelt zu verbessern und später Einkünfte aus der Bewirtschaftung zu erzielen. Insgesamt möchten die Salesianer eine Million Bäume in Indien pflanzen, davon sind 10.000 Mango- und Cashewbäume allein in den Regionen Telangana und Andhra Pradesh geplant.
Unter den weiteren von der Fastenaktion geförderten Initiativen findet man unter anderem auch Projekte zur Weiterbildung der Priester und Ordensleute im Südsudan, den Bau eines Kindergartens an der Elfenbeinküste sowie Berufsausbildungen für Mädchen in Sri Lanka. Im Vorjahr konnte die Sammelaktion 36 Projekte in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas sowie in Österreich mit einer Gesamtsumme von rund 557.000 Euro unterstützen.
33 Millionen in 60 Jahren
Die Fastenaktion wurde 1963 vom damaligen St. Pöltner Diözesanbischof Franz Zak gegründet, unter dem Eindruck der Begegnung mit Bischöfen aus aller Welt beim Zweiten Vatikanischen Konzil. Ziel sei schon damals gewesen, "Not zu lindern und die Arbeit der Kirche in ärmeren Ländern zu unterstützen", berichtet Fastenaktion-Geschäftsführerin Karin Hintersteiner im Begleitheft zur Aktion, das auch liturgische Vorschläge für Gottesdienst-Gestaltung enthält.
Eine Sozialschule in Madagaskar und ein Kinderspital in Korea waren 1963 die ersten beiden realisierten Projekte. Bis heute wird die Aktion in allen Pfarren der Diözese mit viel ehrenamtlicher Unterstützung durchgeführt und sammelte bisher rund 33 Millionen Euro an Hilfen für die weltweiten Projekte. Dabei bildeten Gesundheitsberufe und soziale Programme einen Schwerpunkt der Arbeit, ebenso wie Bildungseinrichtungen und pastorale Projekte.
(Spendenkonto der Fastenaktion der Diözese St. Pölten: IBAN AT90 3258 5000 0120 0666)
Quelle: kathpress