Schönborn: Syrien-Sanktion aufheben, um Hilfe leisten zu können
Kardinal Christoph Schönborn hat sich am Freitag dem Appell der syrischen Patriarchen an die internationale Staatengemeinschaft angeschlossen, die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben, um den Erdbebenopfern helfen zu können. Das, was an den Sanktionen die Zivilbevölkerung trifft, müsse ausgesetzt werden. Bis jetzt könnten aufgrund der Sanktionen nur wenige Hilfstransporte nach Syrien gelangen, so Schönborn gegenüber Kathpress: "Es kann doch nicht wahr sein, dass die Bevölkerung deshalb keine Hilfe bekommen kann." Er appelliere eindringlich, "Menschlichkeit walten zu lassen und nicht die leidgeprüfte Zivilbevölkerung zu bestrafen".
Die drei in Damaskus residierenden Patriarchen Aphrem II., Johannes X. Yazigi und Youssef I. Absi haben dieser Tage in einer gemeinsamen Erklärung die umgehende Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Syrien gefordert. Das Erdbeben habe im Land Tausende von Opfern gefordert, Zerstörung verursacht und das Leiden des syrischen Volkes vervielfacht, das bereits unter der Last des Krieges, der Pandemie, der Inflation und dem Mangel an natürlichen Ressourcen, an Medikamenten und an lebensnotwendigen Gütern leide, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Patriarchen.
Angesichts der dramatischen Verwüstungen im Lande appellieren die Kirchenvertreter an die Vereinten Nationen, aber auch direkt an die Staaten der Welt, die Sanktionen zu beenden. Die Patriarchen bezeichnen die Maßnahmen als "ungerecht" und fordern zugleich rasche humanitäre Initiativen, um der von Katastrophen überforderten syrischen Bevölkerung zu helfen.
Quelle: kathpress