Bischof aus Kamerun: Priester in Afrika für Gesellschaft wichtig
Auf die Bedeutung der Priester in Afrika für die gesamte Gesellschaft hat Bischof Abraham Kome aus der Diözese Bafang in Kamerun aufmerksam gemacht. "Unsere Priester in Kamerun sind die Ersten, die in Notfällen helfen, die Kranke aus weit entfernten Gebieten in die Krankenhäuser befördern und sich seelsorgerisch um die Menschen kümmern. Sie sind wahre Helden", betonte der Bischof aus dem afrikanischen Land, der sich derzeit auf Einladung der Päpstlichen Missionswerke "Missio" in Wien aufhält, bei einem Gesprächsabend zum Thema "Priester in Afrika - Zukunft der Kirche" am Dienstagabend.
Kome, der bis vor zwei Jahren auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz Kameruns war, mahnt immer wieder die politische Führung seines Landes zu mehr Stabilität und Frieden. "Unsere Krise in Kamerun ist keine kulturelle Krise. Die Spannungen innerhalb des zweisprachigen Volkes entstehen durch internationale Großkonzerne, die sich an unseren Reichtümern bereichern", beklagte der 52-Jährige.
In der Vergangenheit sei es deswegen häufig zu Gewaltausbrüchen gekommen. "Diese politische Krise darf keinesfalls zu einer kirchlichen Krise werden", warnte der Bischof. Die Kirche wirke als bindendes Element zwischen der englischsprachigen und französischsprachigen Gemeinde, so Kome, die Kirche und insbesondere die Priester seien in Afrika für die gesamte Gesellschaft wichtig.
Weltkirchlicher Gesprächsabend
Neben Kome war auch der Wiener Weihbischof Franz Scharl Gast bei dem von "Missio" organisierten weltkirchlichen Gesprächsabend, bei dem die Missionswerke den rund 100 Gästen auch Einblicke in ihr Priesterpatenschaftsprogramm gaben. Kome selbst wurde während seiner Priesterausbildung von "Missio" Österreich unterstützt.
Weihbischof Scharl betonte die Bedeutung von Priesterpatenschaften: "Ich bin zutiefst berührt von den vielen Berufungsgeschichten von jungen Männern in Afrika." Es sei gerade jetzt von großer Bedeutung, die Talente junger Menschen für die Kirche entdecken und fördern, "nicht nur in Afrika, sondern auch in Österreich und Europa. So können wir die Zukunft der Kirche voranbringen", zeigte sich Scharl überzeugt.
"Missio"-Nationaldirektor Pater Karl Wallner verdeutlichte die wichtige Beziehung zwischen der europäischen und afrikanischen Kirche. "Wir erleben in Europa eine dramatische Glaubenskrise. In Wien sind nur noch 31 Prozent der Menschen katholisch", so P. Wallner. Dadurch sei Österreich selbst zu einem "Missionsland" geworden: "Wir brauchen die Glaubensfreude der jungen Kirche Afrikas auch bei uns in Europa dringender denn je."
Umso wichtiger seien die "Mess-Stipendien" für die Länder des Globalen Südens. "2022 konnten 122.222 Mess-Stipendien über Missio Österreich an Priester aus Afrika, Asien, Lateinamerika und sogar Ozeanien übergeben werden", berichtete Wallner. Diese Stipendien seien häufig der einzige Lohn der Priester im Globalen Süden. (Infos: www.missio.at)
Quelle: kathpress