Salzburg: Lackner feierte mit Orden "Tag des geweihten Lebens"
Rund hundert Ordensleute aus Salzburg und dem Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg haben am Mittwochabend mit Erzbischof Franz Lackner eine Vesper zum "Tag des geweihten Lebens" gefeiert. "Wir verdanken Gott die Gnade der Berufungen", sagte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, der selbst dem Franziskanerorden angehört, bei der gemeinsamen Feier bei den Barmherzigen Schwestern im Salzburger Stadtteil Mülln. Mit Guardian Br. Hans Pruckner und Sr. Urszula Lorek war zudem unmittelbar davor eine neue Doppelspitze für die Salzburger Ordenskonferenz gewählt worden.
Über die Wesensart des gottgeweihten Lebens sprach bei der Veranstaltung Äbtissin Sr. Veronika Kronlachner. Es handle sich dabei um ein "Leben in Sehnsucht nach Jesus Christus", bei dem man Gott in Verborgenheit zu entdecken versuche und ihm schließlich "in seinem Wort, in der Eucharistie, im Dienst am Nächsten" begegne, so die Benediktinerin vom Kloster Nonnberg. Beim geweihten Leben gelte es, "Eigenes aufzugeben und zurückzutreten, damit Gott groß werden kann".
Bei dem Treffen der diözesanen Ordenskonferenz vor der Vesper war deren gemeinsame Leitung - die ebenso wie auf Österreich-Ebene immer je aus einem Männer- und einem Frauenorden besteht - gewählt worden. Der neue Vorsitzende, Guardian Br. Pruckner, kommt aus dem Kapuzinerorden, während Sr. Lorek den Missionsschwestern vom Hl. Petrus Claver angehört. Die beiden folgen auf Sr. Margaretha Tschische und Guardian Pater Thomas Hrastnik, die diese Funktion zuvor drei Jahre lang innehatten.
Einsatz für Glaube, Bildung und Gesundheit
In der Erzdiözese Salzburg gibt es laut der Aussendung 18 Frauenorden mit 279 Ordensfrauen und 16 Männerorden mit 120 Ordensmännern. Die Gemeinschaften tragen Seelsorge, soziale Einrichtungen und Krankenhäuser, betreiben Schulen und Kindergärten, halten kulturelles Erbe lebendig und sind Arbeitgeber in diversen Wirtschaftsbetrieben.
Österreichweit gibt es derzeit rund 4.500 Ordensleute, davon 2.944 Schwestern in 106 Frauenorden sowie 86 Männerorden mit 1.563 Patres und Brüdern (Stand 2021). Sie leben in österreichweit 454 Niederlassungen ihrer Gemeinschaften. Die Zahl der Ordensangehörigen ist seit vielen Jahren leicht rückläufig, was vor allem in der Altersstruktur begründet ist. 61 Prozent der Ordensschwestern sind über 75 Jahre alt, bei den Männern liegt der Anteil in dieser Altersgruppe bei 30 Prozent.
Ordensfrauen waren traditionell in Schulen und Krankenhäusern aktiv, doch verschiebt sich aktuell ihr Einsatz vor allem in Richtung Sozialarbeit, Geistliche Begleitung, Bildungsarbeit oder Therapie. Ordensmänner sind weiterhin vor allem in der Pfarrseelsorge tätig, sind doch über 600 von ihnen als Pfarrer im Einsatz. Insgesamt gibt es österreichweit 235 Ordensschulen, die von mehr als 52.000 Schülerinnen und Schülern besucht werden. Das sind rund drei Viertel aller katholischen Privatschulen im Land. In direkter Ordensträgerschaft befindet sich aber nur mehr ein kleiner Teil der Schulen, der Großteil befindet sich in der Trägerschaft von Schulvereinen. Zudem gibt es 23 Ordenskrankenhäuser und 27 Bildungshäuser von Orden.
Kirchlicher Tag seit 26 Jahren
Am 2. Februar, dem Kirchenfest Darstellung des Herrn ("Maria Lichtmess") wird weltweit seit 1997 auch der "Tag des geweihten Lebens" gefeiert. Österreichweit gibt es dazu Gottesdienste, Gebetszeiten und Tagungen in den Diözesen und Ordensgemeinschaften, darunter auch am Donnerstag in Graz und Bregenz sowie am Freitag in Innsbruck, während die Feiern in der Erzdiözese Wien und in der Erzdiözese St. Pölten schon am Wochenende zuvor stattfanden. Zu Mariä Lichtmess wird daran erinnert, dass Maria und Josef ihren Erstgeborenen im Tempel Gott geweiht hatten.
Quelle: kathpress