Ökumenische Gesten bei orthodoxen Wasserweihen in Österreich
Die "Große Wasserweihe" in der orthodoxen Kirche ist seit vielen Jahren zu einem festen Bestandteil der religiösen Landschaft Österreichs geworden. Eigentlicher Termin für die "Wasserweihe" ist das Hochfest der Epiphanie am 6. Jänner. An diesem Tag führt der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) den feierlichen Ritus immer am Wiener Donaukanal durch. Den ganzen Jänner über ist er dann in den orthodoxen Gemeinden in Österreich (und Ungarn) unterwegs, um auch dort den Ritus vorzunehmen. Oft sind auch katholische Bischöfe bei den Feiern mit dabei - ein Zeichen ökumenischer Verbundenheit.
Vergangenes Wochenende war der Metropolit u.a. am Plattensee in Ungarn. Am kommenden Sonntag, 29. Jänner, wird er in Graz sein, wo er vor der Großen Wasserweihe einer Göttlichen Liturgie vorstehen wird, die in der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche in Graz gefeiert wird. An dem Gottesdienst wird auch der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl teilnehmen und die Predigt halten, wie der Pro Oriente-Informationsdienst am Mittwoch mitteilte.
Am Sonntag, 15. Jänner, feierte der Metropolit die Wasserweihe am Bodensee. Mit dabei war - wie jedes Jahr - auch der Feldkircher Bischof Benno Elbs. Er postete im Anschluss auf Instagram: "Die Taufe sagt uns, dass wir Gottes geliebte Söhne und Töchter sind. Zugleich war es ein Gebet für Frieden und ein gutes Miteinander der Menschen." Metropolit Arsenios warf ein Kreuz drei Mal in den Bodensee, das jedes Mal gemäß der Tradition von jungen Tauchern wieder herausgefischt wurde.
Bei der "Großen Wasserweihe" wird für das Land und seine Menschen, für alle Notleidenden und Schutzsuchenden gebetet. Zugleich wird die Natur und Schöpfung geweiht. In der Wasserweihe kommt daher auch der Einsatz der Christinnen und Christen für die Bewahrung der Schöpfung zum Ausdruck.
Abgeschlossen wird der Reigen der Wasserweihen heuer erst am 18. Februar in St. Andrä/Zicksee. Metropolit Arsenios wird der Liturgie vor Ort am See vorstehen. Der Zicksee ist allerdings im Sommer 2022 gänzlich ausgetrocknet und bis heute vollkommen wasserfrei. Ein kleines Becken gefüllt mit Wasser wird deshalb das Seewasser ersetzen, um so die Wasserweihe überhaupt erst zu ermöglichen. Die liturgische Feier wird eigens mit einem Gebet und einer Fürbitte für das Ende der Trockenheit und der Wiederherstellung des Zicksees ergänzt.
Große Wasserweihe im St. Pöltner Dom
Eine weitere Wasserweihe fand am vergangenen Sonntag, 22. Jänner, im St. Pöltner Dom statt. An der Göttlichen Liturgie nach byzantinischem Ritus nahm auch Bischof Alois Schwarz teil. Der Göttlichen Liturgie stand der Generalvikar des Ordinariats der katholischen Ostkirchen, Yuriy Kolasa, vor. Nach der Göttlichen Liturgie fand die traditionelle große Wasserweihe statt, bei der gesegnetes Wasser in 100 Glasflaschen abgefüllt und an alle Anwesenden verteilt wurde, wie die Diözese am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte.
Schwarz bedankte sich bei den zahlreichen Ukrainerinnen und Ukrainern für ihre Anwesenheit und versicherte sie des Beistandes Gottes gerade auch in der gegenwärtigen schwierigen Situation. Zum Abschluss versammelten sich rund 80 ukrainische Frauen mit ihren Kindern in den Räumen des Bischofshofs zum festlichen Abendessen mit dem Bischof. Begleitet wurden die Feierlichkeiten von traditionellen ukrainischen Weihnachtsliedern und Gedichten in ukrainischer und russischer Sprache.
Die Göttliche Liturgie für die ukrainischen Flüchtlinge soll künftig einmal im Monat in St. Pölten gefeiert werden.
Quelle: kathpress