Wien: Josef Grünwidl neuer Bischofsvikar für das Vikariat Süd
Kardinal Christoph Schönborn hat Josef Grünwidl (58), Pfarrmoderator in Perchtoldsdorf, mit Sonntag (22. Jänner) zum Bischofsvikar für das Wiener Vikariat Süd - Unter dem Wienerwald ernannt. Damit folgt er P. Petrus Hübner nach, der am 28. Oktober verstorben war. Der gebürtige Niederösterreicher bleibt noch bis Ende August in Perchtoldsdorf. Das teilte die Erzdiözese Wien am Montag in einer Aussendung mit.
Kardinal Schönborn dankte Grünwidl für die Bereitschaft, das Amt des Bischofsvikars zu übernehmen: "Seine reiche Erfahrung wird für uns alle eine große Hilfe sein", zeigte sich der Wiener Erzbischof überzeugt. "Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit und wünsche ihm Gottes Segen für diesen großen Dienst", so Schönborn.
Grünwidl selbst zeigte sich überrascht, dass die Wahl auf ihn gefallen war: "Der Tod von Pater Petrus, mit dem ich mehr als 30 Jahre befreundet war, kam für mich sehr unerwartet. Auch die Ernennung zum Bischofsvikar hat mich überrascht." Der Abschied von der Pfarre Perchtoldsdorf und Gießhübl falle ihm durchaus schwer, "aber ich nehme es mit Demut an. Im Vertrauen auf ein gutes Team im Vikariat Süd freue ich mich sehr auf diese Aufgabe."
Mit Blick auf die aktuell laufende Weltsynode wolle Grünwidl in seiner neuen Funktion für ein einladendes und ermutigendes Kirchenbild werben: "Wir sind als 'Volk Gottes auf dem Weg' und nicht sesshaft", zeigte er sich überzeugt. Immer wieder gebe es für die Kirche Veränderungen und große Herausforderungen verbunden mit den Fragen "Wohin will Gott uns führen? Was erwartet er von uns? Wo braucht er uns?". Das Zelt der Kirche müsse für den neuen Bischofsvikar weit und einladend offen sein. "Zugleich aber gibt es Sicherheit und Geborgenheit durch fest eingeschlagene Zeltpflöcke des Glaubens."
In seiner Funktion als Bischofsvikar seien ihm drei Schwerpunkte besonders wichtig: "Ich werde sowohl den Bischof als auch die Anliegen des Vikariats beim Bischof vertreten. Zentral wird für mich sein, mit den Dechanten, dem Vikariatsrat und den 210 Pfarren zu kommunizieren." Zudem wolle er in einer "Zeit des Umbruchs nicht den Untergang verwalten, sondern den Übergang gestalten". Er wolle demnach alle dazu ermutigen, "darauf zu vertrauen, dass Gott mit uns geht."
Josef Grünwidl wurde 1963 in Holllabrunn in Niederösterreich geboren, 1987 empfing er die Diakonenweihe durch Weihbischof Helmut Krätzl, 1988 die Priesterweihe durch Kardinal Franz König. Nach Seelsorgestationen in Wien-Leopoldstadt und Wiener Neustadt wirkte er zwischen 1993 und 1995 als Diözesanjugendseelsorger. Von 1995 bis 1998 war er Erzbischöflicher Sekretär von Christoph Schönborn. Danach wirkte er als Priester in verschiedenen niederösterreichischen Pfarren, zuletzt als Pfarrmoderator in Perchtoldsdorf. Grünwidl ist zudem seit 2016 Geschäftsführender Vorsitzender des Wiener Priesterrats.
Quelle: kathpress