Theologe: Benedikt XVI. war mit Stift Klosterneuburg eng verbunden
Der am Silvestertag verstorbene Papst Benedikt XVI. war mit dem Stift Klosterneuburg und dem dort beheimateten "Pius-Parsch-Institut" für Liturgiewissenschaften eng verbunden. Das berichtete der Theologe und Institutsleiter, Andreas Redtenbacher, im Interview mit den Niederösterreichischen Nachrichten (Mittwoch). Benedikt XVI. habe Klosterneuburg "bis zuletzt mit dem Werk von Pius Parsch, und vor allem mit seiner Bedeutung für das 'liturgische Bewusstsein der Kirche'", in Verbindung gebracht, berichtete Redtenbacher.
Dossier zum Tod von Benedikt XVI.
Er selbst habe Ratzinger während des Studiums in Rom Ende der 70er-Jahre als "bescheiden und sehr menschlich" kennengelernt, so Redtenbacher. Im Mai 2004 feierte das Stift Klosterneuburg den 50. Todestag von Pius Parsch. Zugleich war es das Gründungsjahr der "Liturgiewissenschaftlichen Gesellschaft Klosterneuburg", verbunden mit der Neuausgabe des Parsch-Klassikers 'Volksliturgie". Ein Exemplar habe er auch Ratzinger zugesendet und "eine begeisterte Rückmeldung" erhalten, so Redtenbacher.
So hob der spätere Papst Benedikt die Bedeutung der Werke von Pius Parsch hervor, die "entscheidend das liturgische Bewusstsein der Weltkirche geformt" hätten, erinnerte sich Redtenbacher: "Mehr Anerkennung für Pius Parsch und das Stift Klosterneuburg war gar nicht möglich".
Auch zu der Amtsübernahme von Bischof Josef Clemens, zuvor langjähriger Sekretär Ratzingers, als vorübergehender päpstliches Delegat und Leiter des Stifts Klosterneuburg, erzählte Redtenbacher eine Anekdote. So habe dieser seinem ehemaligen Chef von seiner neuen Aufgabe erzählt. Die erste Reaktion des emeritierten Papstes Benedikt XVI. sei daraufhin gewesen, dass er ihm spontan ein Buch über Pius Parsch überreichte: Das sei die Grundlektüre zur Vorbereitung für ihr Wirken in Klosterneuburg, so Benedikt.
"So lebt Liturgie!"
Unter dem Titel "So lebt Liturgie! Geistvoll feiern, statt kunstvoll Vorschriften befolgen", veranstaltete das Pius-Parsch-Institut gemeinsam mit der Liturgiewissenschaftlichen Gesellschaft Klosterneuburg und dem Katholischen Bildungswerk Wien am Donnerstag einen Vortragsabend mit dem Linzer Liturgiewissenschafter und Ordensgeistlichen P. Ewald Volgger. Bei einer ausschließenden Podiumsdiskussion kommen zudem Institutsvorstand Redtenbacher und die Wiener Theologin Petra Pories zu Wort.
Ziel des Abends sei es laut den Veranstaltern, die Bedeutung der Liturgie als grundlegende Dimension für das Leben der Kirche in Erinnerung zu rufen, wie es auch Papst Franziskus immer wieder tue.
Quelle: Kathpress