Franziskus würdigt Benedikt XVI. als "großen Lehrmeister"
Unter Applaus hat Papst Franziskus seinen verstorbenen Vorgänger Benedikt XVI. als "großen Lehrmeister der Glaubensunterweisung gewürdigt. "Sein scharfes und feinfühliges Denken war nicht selbstbezogen, sondern kirchlich, weil er uns immer zur Begegnung mit Jesus führen wollte", erklärte Franziskus bei der wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. "Der auferstandene und gekreuzigte Jesus war das Ziel, zu dem uns Papst Benedikt führte, indem er uns an die Hand nahm. Möge er uns helfen, in Christus die Freude des Glaubens und die Hoffnung des Lebens wiederzuentdecken", so Papst Franziskus.
Bei dem Gruß an die deutschsprachigen Pilger in der Audienzhalle ging er erneut auf den am Silvestertag gestorbenen früheren Papst ein: "Mit den Worten unseres lieben Verstorbenen Benedikt XVI. möchte ich euch zurufen: 'Wer glaubt, ist nie allein!'" Wer Gott zum Vater habe, habe viele Brüder und Schwestern. Besonders in diesen Tagen erlebten die Glaubenden, "wie umfassend diese Weggemeinschaft des Glaubens ist und dass sie auch mit dem Tod nicht endet", schloss Franziskus. - Die wöchentliche Generalaudienz mit dem Papst fand regulär in der vatikanischen Audienzhalle statt.
135.000 Menschen nahmen bisher Abschied
Im Petersdom haben Pilger unterdessen noch bis Mittwochabend die Möglichkeit, sich von dem aufgebahrten Benedikt XVI. zu verabschieden. Nachdem am ersten Tag 65.000 Personen gezählt wurden, teilte die Vatikanpolizei mit, dass am Dienstag weitere 70.000 Menschen in den Petersdom gekommen seien. Damit kamen an den ersten beiden Tagen 135.000 Menschen, und damit etwa doppelt so viele wie die italienischen Behörden zunächst angenommen hatten.
Am Mittwochabend endet die dreitägige Aufbahrung des Leichnams vor dem Hauptaltar des Petersdoms. Die von Papst Franziskus geleitete Totenmesse für seinen Vorgänger auf dem Petersplatz und das anschließende Begräbnis von Benedikt XVI. in der Krypta unter dem Petersdom sind für Donnerstagvormittag (9.30 Uhr) geplant. Das Requiem wird von TV-Stationen aus aller Welt, darunter auch vom österreichischen Fernsehen im Kanal ORF 2 live übertragen.
Aus der katholischen Kirche in Österreich feiern unter anderem der Bischofskonferenz-Vorsitzende und Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl, der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics und der Salzburger Alterzbischof Alois Kothgasser, aber etwa auch der Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim die Totenmesse im Vatikan mit. Das offizielle Österreich wird durch Altbundespräsident Heinz Fischer vertreten.
Quelle: kathpress