Mehrere Bischöfe aus Österreich bei Benedikt-Trauerfeier in Rom
Zur Trauerfeier für den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. haben mehrere österreichische Bischöfe ihre Teilnahme zugesagt. Neben dem Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, dem Salzburger Erzbischof Franz Lackner, werden auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn und der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl nach Rom reisen. Auch der Salzburger Alterzbischof Alois Kothgasser, der derzeit mit einer Gruppe Priesterseminaristen in Italien ist, wird an der Feier am Donnerstag auf dem Petersplatz teilnehmen. Ebenso reist der neue Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), der Wiener armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan, nach Rom.
Petrosyan vertritt gemeinsam mit zwei weiteren armenisch-apostolischen Erzbischöfen offiziell die Armenisch-apostolische Kirche bei den Trauerfeiern im Vatikan, wie es in einer Mitteilung auf dem Onlineportal des Ökumenischen Rates (www.oekumene.at; Dienstag) heißt. Als ÖRKÖ-Vorsitzender repräsentiere der Wiener armenisch-apostolische Bischof gewissermaßen auch die in Österreich ansässigen Kirchen.
Petrosyan würdigte Papst Benedikt XVI./Joseph Ratzinger als "einen der ausgezeichnetsten Theologen des 20. Jahrhunderts, philosophisch-feinsinnigen Gelehrten und guten Hirten", dem u.a. auch die Ökumene ein "Herzensanliegen" gewesen sei, heißt es auf der ÖRKÖ-Website. Der Bischof ist als Patriarchaldelegat für die Armenisch-apostolische Kirche in Mitteleuropa (Österreich, Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei) und Skandinavien zuständig und hat seinen Amtssitz in Wien.
65.000 Menschen am ersten Tag der Aufbahrung
Der Leichnam des am Silvestertag verstorbenen ehemaligen Papstes ist seit Montagfrüh im Petersdom aufgebahrt. Allein am Montag kamen nach Polizeiangaben rund 65.000 Menschen in die vatikanische Basilika, um Benedikt XVI. die letzte Ehre zu erweisen. Noch bis Mittwochabend ist ein persönlicher Abschied vom ehemaligen Papst möglich.
Papst Franziskus wird am Donnerstag um 9.30 Uhr auf dem Petersplatz die Totenmesse für seinen Vorgänger Benedikt XVI. leiten. Das Requiem werden gemäß dem Wunsch des Verstorbenen "feierlich, aber schlicht" sein, hieß es aus dem Vatikan. Am Ende wird der Sarg von Benedikt XVI. zur Beerdigung in die Grotten unter dem Petersdom gebracht. Der emeritierte Papst wünschte sich eine Bestattung im ehemaligen Grab seines Vorgängers Johannes Paul II., dessen Sarkophag 2011 in einen Seitenaltar in der vatikanischen Basilika überführt wurde.
Laut Mitteilung des Heiligen Stuhls werden nur Deutschland und Italien mit offiziellen Delegationen - angeführt von den Staatspräsidenten Sergio Mattarella und Frank-Walter Steinmeier - beim Trauergottesdienst vertreten sein. Delegationen anderer Länder könnten auf privater Basis teilnehmen, hieß es im Vatikan. Neben Ministerpräsident Markus Söder aus der bayerischen Heimat von Benedikt XVI. werden unter anderem das belgische Königspaar Philippe und Mathilde, der polnische Staatspräsident Andrej Duda und der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa erwartet. ORF2 überträgt das Requiem für Benedikt XVI. am Donnerstag live im österreichischen Fernsehen.
Quelle: kathpress