Freistetter: Benedikt XVI. passt nicht in einfache Schablonen
Österreichs Militärbischof Werner Freistetter hat den am Samstag im Alter von 95 Jahren verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als "außerordentlich bescheidenen, liebenswürdigen und klugen Menschen" gewürdigt. Benedikt habe als Mensch beeindruckt, "der aus der großen theologischen Tradition der Kirche gelebt hat, die er sehr gut kannte und sich in diesem Wissen mit den Problemen von Gegenwart und Zukunft auseinandersetzte", so Freistetter in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. "Es ist unmöglich, den emeritierten Papst Benedikt XVI. auf Schablonen festzulegen, dafür war er eine viel zu komplexe Persönlichkeit mit einem tiefen Glauben", zeigte sich der Bischof überzeugt.
Besonders hob der Militärbischof das Bemühen Benedikts XVI. hervor, aus den Erfahrungen der Katastrophen des 20. Jahrhunderts zu lernen. "Die Wahl des Papstnamens stellt ihn in die Tradition von Benedikt XV., der während des Ersten Weltkrieges trachtete zu vermitteln und den Krieg zu beenden."
So sei der verstorbene emeritierte Papst auch auf die Herausforderungen der gegenwärtigen Gesellschaft eingegangen und habe versucht, mit unterschiedlichen Gruppen Dialog und Versöhnung zu finden - "insbesondere mit dem Judentum, aber auch mit den traditionalistischen Strömungen in der Kirche", wie Freistetter festhielt. Benedikt XVI. wolle er "als tiefen, theologischen Denker in Erinnerung behalten".
Quelle: kathpress