Marketz: Diözese Gurk setzt auf "Ressourcen-Einsparung"
Die Diözese Gurk-Klagenfurt setzt in vielerlei Hinsicht auf "Ressourcen-Einsparung" und reagiert damit auf die Teuerungswelle wie auch auf nachhaltigen Klimaschutz. Beispiele dafür hat Bischof Josef Marketz im Interview der "Woche Kärnten" (21. Dezember) dargelegt. Es gebe trotz der auch für die Diözese schwierige Lage Rücksichtnahme beim Kirchenbeitrag auf die schwierige wirtschaftliche Situation vieler Menschen; beim Einsatz für Schöpfungsgerechtigkeit betreibe die Kirche seit Jahren nachhaltiges Energiemanagement, forciere den Umstieg auf erneuerbare Energien, betreibe eine "Photovoltaik-Offensive" und weite das Umweltmanagement-System EMAS aus, erläuterte Marketz.
Die Inflation habe in allen kirchlichen Einrichtungen der Diözese auf allen Ebenen Auswirkungen, sagte der Bischof. Es gebe einen Rückgang der Einnahmen - auch der Kirchenbeiträge - bei gleichzeitig deutlichem Anstieg der Ausgaben wie steigende Betriebs- und vor allem Personalkosten. Trotz dieser wirtschaftlich herausfordernden Situation versuche die Katholische Kirche Kärnten, in den Kirchenbeitragsstellen adäquate und gute Lösungen für finanzielle Notlagen zu finden.
Er nehme Verunsicherungen und Ängste der Menschen wahr, aber auch Suche nach Halt und Orientierung, sagte Marketz. "Die Menschen brauchen jetzt Zusammenhalt und Solidarität stärker denn je." Vor allem in Krisenzeiten seien auch spirituelle Angebote besonders gefragt. Der Bischof verwies auf die Angebote der Telefonseelsorge und der Caritas-Sozialberatungen als Beispiele für Zuhören und konkrete Hilfe. Auch in den Kärntner Pfarren gebe es viele soziale Initiativen.
Kirche steigt auf erneuerbare Energien um
Zum Thema Energiekrise nannte Marketz Verbrauchsreduktion und den Umstieg auf erneuerbare Energien als Schlüssel zu einem nachhaltigeren Umgang mit den Ressourcen. Weitere Maßnahmen seien die Umstellung auf LED-Beleuchtung, die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen, das Beachten der Energie-Effizienzklassen bei der Neuanschaffung von Geräten und thermischer Verbesserungen von Gebäuden. Umweltbeauftragte in Pfarrgemeinderäten sowie Schöpfungsgruppen nähmen sich des Themas Einsparung vor allem auch im Energieverbrauch an. In zentralen kirchlichen Dienststellen wie Ordinariat oder Seelsorgeamt werde das Umweltmanagement-System EMAS eingeführt, kündigte Marketz an.
"Beim Ersatz fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas durch erneuerbare Energieträger wie Pellets oder Fernwärme sind wir in der Diözese ganz gut unterwegs", führte der Bischof aus. Rund 60 Prozent der beheizten Gebäude in den Pfarren würden mittlerweile mit erneuerbaren Energieträgern beheizt. Bis Ende 2025 sollen alle pastoral genutzten Gebäude von Gas umgestellt sein, bis Ende 2030 alle Objekte von Öl auf erneuerbare Energieträger, so Marketz.
Knapp antwortete der Bischof auf die Frage nach der "Flüchtlingswelle" und der Unterbringung von Asylwerbern: "Not hat keine Nationalität und kennt keine Landesgrenzen. Das muss auch für Barmherzigkeit, Mitmenschlichkeit und Solidarität gelten."
Zuversicht trotz Krisen prägt die diesjährige Weihnachtsbotschaft des Kärntner Bischofs: "Wir dürfen auch im Dunkel der Zeit, mit unserer Müdigkeit, Zukunftsangst oder in unserem Leid geduldig ausharren und Gottes heilende Nähe erfahren." Auch wenn Weihnachten heuer bei manchen mit widrigen Umständen verbunden sei, "bin ich überzeugt, dass das göttliche Kind in der Krippe jede und jeden von uns liebevoll anlächelt". Marketz' Ermunterung: "Lächeln Sie zurück!"
Quelle: kathpress