Katholische Aktion wirbt zu Weihnachten für "Leben im Weniger"
Die Katholische Aktion wirbt zu Weihnachten für "faire Genügsamkeit" und ein "Leben im Weniger". Ein Vorbild dafür werde mit der Ankunft Gottes unter uns Menschen deutlich, erinnerte das KAÖ-Führungstrio mit Präsident Ferdinand Kaineder und den Vizepräsidentinnen Katharina Renner und Brigitte Knell: "Jesus kam nicht im Hotel, nicht in einer anderen Komfortzone zur Welt, sondern 'draußen bei den Hirten und Schafen', bei denen, die ganz im Weniger gelebt haben und auch leben mussten." In einer Aussendung am Dienstag ermutigte die KAÖ zu einem nachhaltigen, gerechten und gemeinwohlorientierten Lebensstil.
Das Weihnachtsfest solle zum Anlass genommen werden, "dem Weniger entlang der Route zum Wesentlichen nachzugehen". Denn, so die Warnung der katholischen Laienbewegung: "Wir können nicht weitermachen wie bisher." Radikale Schritte seien nötig, um die ökologische Umkehr und den Wandel hin zu einer sozial-ökologischen Politik und Wirtschaftsordnung einzuleiten. Die neoliberale Wachstumslogik führe dazu, dass die Menschheit "ihr eigenes Zuhause abfackelt". In einer endlichen Welt könne man nicht unendlich wachsen.
Noch lebten viele in einer Überflussgesellschaft, in der ein genereller Mangel kaum vorstellbar ist, wiesen Kaineder, Renner und Knell hin. Doch Wasser oder Energieformen seien begrenzt vorhanden und erforderten gemeinwohlorientierte Planung und Rationierung. Der Markt helfe hier nicht weite, "weil sich dann nur die Reichen, die Wenigen damit eindecken könnten". Die KAÖ plädierte für eine neue Art von Subsistenz-Wirtschaft oder "Überlebenswirtschaft" und einen Paradigmenwechsel: "Es braucht den Gedanken der fairen Genügsamkeit, die sich am Wesentlichen und am Einfachen entfaltet."
Gott solidarisch mit "Menschen im Weniger"
Die Katholische Aktion und ihre Gliederungen wollen mithelfen, die Transformation in eine gute Zukunft für alle Menschen - "im Gegensatz zu Gesellschaftsmodellen der glücklichen und erfolgreichen Wenigen" - zu schaffen. "Gottes Ankunft in dieser Welt, die wir zu Weihnachten feiern, ist so ein besonderer Solidarakt Gottes mit den Menschen im Weniger", erklärte das KAÖ-Leitungsteam. Als Beispiel für die geforderte Bereitschaft zum Teilen wies es auf die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar hin: Sternsinger, die nach Weihnachten von Tür zu Tür gehen.
Es sei die besondere Aufgabe der Katholischen Aktion, "Menschen zu verbinden, zu verbünden, sie zusammenzubringen, damit sie Lebensgemeinschaften in Gruppen wie bei der Jungschar, der Jugend, den Frauen und Männern, den Arbeiter:innen und den Akademiker:innen leben können". Die Katholische Aktion wolle immer wieder ihre Stimme erheben, "damit alle eine lebenswürdige Basis finden und sich einbringen können", hieß es.
Quelle: kathpress