Ad-limina-Besuch: Heimische Bischöfe bilanzieren zufrieden
Einige österreichische Bischöfe haben am Wochenende nochmals eine mediale Bilanz des jüngsten Ad-limina-Besuchs der Bischofskonferenz gezogen. Sie zeigten sich gegenüber Radio Vatikan mit den Gesprächen und Begegnungen sehr zufrieden, warnten zugleich aber vor überzogenen Erwartungen im Blick auf Reformen in der Kirche.
Die Bischöfe hatten sich bei ihren Begegnungen im Vatikan auch zu Sprachrohren der Katholikinnen und Katholiken in ihren Diözesen gemacht, wie es etwa der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics ausdrückte: "Ich sehe mich als einer, der zwischen dem Volk Gottes und der Weltkirche und vor allem dem Petrusdienst vermitteln und eine Brücke schlagen soll. Und das haben wir getan. Das heißt nicht immer, dass in all diesen offenen oder schwierigen Fragen auch sofort Antworten kommen. Aber wir brauchen uns keinen Vorwurf zu machen, dass wir hier irgendetwas verschwiegen hätten."
Und so seien in den Dikasterien auch Themen wie der Zölibat, die Laienpredigt, die Segnung von homosexuelle Gläubige oder der Frauendiakonat zur Sprache gekommen. "Wir haben diese Anliegen in mehreren Gesprächen durchaus benannt", so der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. "Das heißt aber noch lange nicht, wenn wir das vorbringen, dass wir auch derselben Meinung sind. Aber das gehört sich einfach, weil wir hier Sprachrohr sein müssen für die Fragen der Menschen vor Ort." Man habe auch selbst wahrgenommen, "dass manche Anliegen, die wir vorbringen, in Rom anders wahrgenommen werden oder eben auch in einer anderen Gewichtung wahrgenommen werden, als wir sie momentan wahrnehmen."
Das Fazit des Bischofs gegenüber Radio Vatikan: "Die wichtigsten Dinge, die ich mir so mitgenommen habe, waren dann: Auf alle Fälle dranbleiben und nicht nachgeben. Denn vielleicht spricht auch durch diese Dinge, die heute überhaupt nicht vorstellbar sind, für manche jedenfalls, der Heilige Geist."
Das Fazit von Bischof Zsifkovics: "Ich muss sagen, bei all den genannten Fragen oder heißen Eisen, wie wir sie nennen, ist eigentlich für mich momentan aus den Gesprächen heraus keine rasche Lösung sichtbar. Es wurde uns hier klar gesagt, dass die Fragen noch eines weiteren Studiums bedürfen. Ich habe den Eindruck, dass man sich hier ehrlich bemüht, in diesen Fragen auch eine Antwort zu finden. Aber ich sehe jetzt nicht die sofortige Lösung. Außer dass diese Dinge, die doch sehr aktuell sind bei uns, in der Synode vielleicht dann doch eine Veränderung bringen und dass sich die Synode mit dem Papst dann entschließt, hier neue Wege zu eröffnen oder zu gehen."
Ganz grundsätzlich sagte der Bischof zum Ad-limina-Besuch: "Es ist eine Mischung von einer Wallfahrt und einem Gespräch über die tägliche Arbeit, über das, was die Menschen in den Diözesen leben, wie sie glauben, wo ihre Sorgen und wo ihre Freuden sind.
Von einem Austausch auf Augenhöhe sprach auch der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz. Er war bereits zum vierten Mal auf Ad-limina-Besuch in Rom: "Ich komme hierher, um Mitbrüder zu treffen, die in der Weltkirche das Gespräch mit Bischofskonferenzen aus anderen Kontinenten führen und auf diese Weise eine andere Erfahrung einbringen. Ich komme nicht hierher, um Fragen zu stellen wie einem Vorgesetzten gegenüber, weil wir als Mitbrüder einander begegnen im Bischofsamt, mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen, mit unterschiedlichem Weitblick über die Situation der Kirche."
Quelle: kathpress