Ad-limina-Besuch: Feldkircher Bischof Elbs zieht positives Resümee
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs zieht ein überaus positives Resümee des Ad-Limina-Besuchs der österreichischen Bischöfe in dieser Woche. "Ich bin tief beeindruckt von Papst Franziskus. Die Begegnung mit ihm hat mir wieder Mut und Kraft für kommende Aufgaben gegeben", so Elbs gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" (Samstag).
Über die Papst-Audienz am Freitag berichtete der Bischof: "Wir betraten die Räumlichkeiten des Papstes und wurden dort am Eingang von ihm begrüßt, jeder Einzelne. Dabei kam es auch zu kurzen Einzelgesprächen. Jeder von uns Bischöfen hatte dabei die Möglichkeit, mit dem Papst ein paar persönliche Gedanken auszutauschen. Ich habe ihm meine Bewunderung für sein Engagement für die leidenden Menschen in der Ukraine ausgedrückt."
Der Papst habe sich mit großem Engagement der österreichischen Bischöfe angenommen habe. "Wir sprachen mit ihm Deutsch, er hat auf Italienisch geantwortet. Man muss wissen, dass Papst Franziskus ein Jahr in Frankfurt studiert hat", so Elbs. Franziskus habe auf ihn auch gesundheitlich in gutem Zustand und munter gewirkt. "Er hat mich wie auch die Bischofskollegen gebeten, für ihn zu beten, damit er seinen großen Herausforderungen weiterhin gewachsen ist."
Elbs abschließend über den Ad-limina-Besuch: "Mir hat es wieder einmal die Augen für die Weite und Größe der Kirche geöffnet und auch die Erkenntnis vertieft, in welchem Wohlstand wir bei uns leben, verglichen mit so vielen anderen Orten auf dieser Welt."
Abt Wohlwend: Als Kirche gemeinsam unterwegs
Sehr positiv hat sich auch der Abt der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau, Vinzenz Wohlwend, zum Ad-limina-Besuch geäußert. "Wir sind als Kirche gemeinsam unterwegs - und es ist gut, dass wir jemanden haben, der vorangeht. Und das ist Papst Franziskus", so der Abt im Interview mit dem Schweizer Infoportal "kath.ch".
Auf den Synodalen Prozess angesprochen, sagte Wohlwend: "Wir haben viele Themen auf dem Tisch liegen. Wir müssen schauen: Wie können wir mit diesen Themen umgehen? Wo reden wir nicht nur, sondern kommen auch zu Entscheidungen? Für welche Fragen bräuchten wir ein Konzil? Manche Fragen können wir nicht einfach per Mehrheitsbeschluss entscheiden." Man stehe in der Tradition einer 2.000-jährigen Geschichte, "die man nicht einfach über Bord werfen kann". Gleichzeitig habe sich die Kirche immer wieder verändert. Von daher sei es ganz normal, "dass man manchmal gerne schneller laufen möchte und andere hinterherhinken. Oder umgekehrt".
Zur Frage, wo er selbst gerne schneller unterwegs wäre, sprach der Abt die Frauenfrage an: "Als Abt und Präses einer großen Kongregation stehe ich vielen Frauenklöstern vor. Von daher ist mir die Frage sehr wichtig: Wie können wir mit den Frauen in die Zukunft gehen?" Er kenne viele Zisterzienserinnen, die gute Priesterinnen wären. Die Frage sei aber: "Wollen sie das überhaupt werden? Oder haben sie eine andere Berufung? Oder müssen wir das Priesteramt anders denken?"
Erzdiözese Vaduz braucht Brückenbauer
Aufgrund der Sonderstellung von Wettingen-Mehrerau als Territorialabtei ist ihr Abt Mitglied der Österreichischen Bischofskonferenz. Wohlwendt übt dieses Amt seit 2018 aus. Er ist Liechtensteiner und nahm im Interview mit "kath.ch" auch zur Situation in der Erzdiözese Vaduz Stellung. "Die Situation in Liechtenstein ist nicht einfach. Wir brauchen in Liechtenstein dringend einen Brückenbauer. Jemanden, der diese Situation lösen kann und den langen Atem hat, die Kirche in Liechtenstein zu versöhnen", so Wohlwend wörtlich: "Mit Kirche meine ich sowohl die Kirche von Erzbischof Wolfgang Haas als auch den 'Verein für eine offene Kirche', der in den letzten Jahrzehnten eine ausgezeichnete pastorale Arbeit geleistet hat. Nun gilt es, Brücken zu schlagen, dass man in Ruhe zueinander findet und sich nicht gegenseitig ausgrenzt." Persönlich schmerze ihn die Situation in Liechtenstein sehr.
Vor 25 Jahren, am 2. Dezember 1997, wurde Liechtenstein eine eigene Erzdiözese, die von der Schweizer Diözese Chur abgetrennt wurde. Bischof Wolfgang Haas, der für seine konservative Amtsführung und seinen Kommunikationsstil heftig kritisiert wurde, wechselte von Chur nach Vaduz. Auch das folgende Vierteljahrhundert in Liechtenstein blieb nicht frei von Reibungen. Zuletzt lehnte Haas eine Beteiligung am von Papst Franziskus ausgerufenen weltweiten Synodalen Prozess als "unnötig" ab. In Liechtenstein, argumentiert er, könne man jederzeit miteinander sprechen. Der "Verein für eine offene Kirche" hat deshalb einen eigenen synodalen Prozess für Liechtenstein auf den Weg gebracht, vorbei am Erzbischof. Haas wird im kommenden August 75 und muss dann dem Kirchenrecht entsprechend sein Rücktrittsgesuch bei Papst Franziskus einreichen.
Quelle: kathpress