Krautwaschl: "Konnten die Anliegen aus unseren Diözesen vorbringen"
Beeindruckt von der Begegnung mit Papst Franziskus hat sich am Freitag der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl gezeigt. Im Kathpress-Interview hob Krautwaschl die herzliche Atmosphäre und das offene Gesprächsklima mit Franziskus hervor. "Der Papst hat uns eingeladen, ja aufgefordert, alle Dinge frei und wenn nötig auch kritisch anzusprechen." Diese Offenheit habe im Übrigen den gesamten Ad-limina-Besuch geprägt, so der Diözesanbischof von Graz-Seckau: "Wir haben die Anliegen, die wir aus unseren Diözesen mitgebracht haben, wirklich vorbringen können", bekräftigte der Bischof. So sei etwa auch das Thema "Frauen in der Kirche" bei vielen Gesprächen und Begegnungen vorgebracht worden.
Ihm sei beim Ad-limina-Besuch jedenfalls deutlich geworden, so Bischof Krautwaschl, dass auch Rom diesen Austausch und Dialog mit den Ortskirchen braucht und will. Im gemeinsamen Nachdenken und Ringen gelte es, Reformen zu erarbeiten. Bei den Gesprächen in den Dikasterien sei zudem die Weltkirche deutlich geworden, verbunden mit der Ermutigung, so manches Thema auch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und vielleicht auch so manch alte Denkschemata zu überwinden. Krautwaschl: "Gemeinsam bringen wir etwas weiter."
Beeindruckt zeigte sich Krautwaschl zudem davon, wie sehr der Papst bei der Audienz am Freitag die Bischöfe auf ihr Hirtenamt einschwor. Dieses Bild vom Bischof als Hirten habe wenig mit Macht zu tun, sondern sehr viel mehr mit einem Dienst. Die Bischöfe müssten mit den Menschen mitgehen, manchmal voran, manchmal auch hinterher; immer die Menschen stärkend und sie begleitend. Dieser Ansatz des Papstes sei etwa auch deutlich geworden, als er gegenüber den Bischöfen auf das Thema Predigt zu sprechen kam, verbunden mit der Frage: "Dienen wir mit dem, was wir sagen, dem Leben der Menschen?"
Der Freitag war der letzte Tag des fünftägigen Ad-limina-Besuchs der österreichischen Bischöfe in Rom. Neben der Audienz bei Papst Franziskus standen auch Gespräche im vatikanischen Staatssekretariat auf dem Programm. Den Abschluss des Ad-limina-Besuchs bildete am Freitagnachmittag eine gemeinsame Messe in der Patriarchalbasilika St. Paul vor den Mauern.
Quelle: kathpress