Papst wird 86: Österreichs Bischöfe gratulieren mit Sachertorte
Papst Franziskus hat am Freitagvormittag die österreichischen Bischöfe in Audienz empfangen. Die Begegnung und das Gespräch mit dem Papst waren der Höhepunkt des dieswöchigen Ad-limina-Besuchs des heimischen Episkopats. Die Bischöfe überraschten den Papst eingangs mit einer Sachertorte und einem musikalischen Geburtstagsständchen. Papst Franziskus vollendet am Samstag sein 86. Lebensjahr.
Die Papstaudienz im Vatikan begann um etwa 10 Uhr vormittags und fand in betont herzlicher Atmosphäre statt. An der rund zweistündigen Begegnung nahmen alle Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz mit dem Vorsitzenden Erzbischof Franz Lackner an der Spitze teil. Franziskus begrüßte alle Mitglieder der Bischofskonferenz einzeln, bevor das gemeinsame Gespräch begann.
Unmittelbar im Anschluss an die Begegnung mit dem Papst ging es für die Bischöfe weiter zu einem Termin im vatikanischen Staatssekretariat. Dort gab es u.a. ein Treffen mit den Spitzen der II. Sektion im Staatssekretariat, die für die Beziehungen des Heiligen Stuhls zu den Staaten verantwortlich ist.
Den Abschluss der am Montag begonnen fünftägigen Rom-Visite der Österreichischen Bischofskonferenz bildet am Freitagnachmittag eine gemeinsame Messe in der Patriarchalbasilika St. Paul vor den Mauern. Dabei predigt Bischof Alois Schwarz.
Im Rahmen ihres Ad-limina-Besuchs führten die Bischöfe aus Österreich seit Montag Gespräche mit den Spitzen der verschiedenen Vatikan-Behörden. Neben dem Staatssekretariat wurden insgesamt 15 Dikasterien sowie das Generalsekretariat der Bischofssynode und mehrere weitere vatikanische bzw. kirchliche Einrichtungen aufgesucht.
Messe in Santa Maria dell'Anima
Am Donnerstagabend feierten die Bischöfe in der Kirche Santa Maria dell'Anima eine Messe und besuchten die dortige deutschsprachige "Pfarrgemeinde" Roms und das Priesterkolleg. In seiner Predigt ging Bischofs Ägidius Zsifkovics auf die mehr als 600-jährige Geschichte der kirchlichen Stiftung Santa Maria dell'Anima ein. Dabei deutete der Eisenstädter Bischof das Wappen der Anima auch im Blick auf das Amt von Bischöfen: Diese sollten mit Weitblick die Menschen - vor allem Arme und Ausgegrenzte - so wie Maria zu Christus, der Mitte des Glaubens, führen.
Bei der anschließenden Begegnung in der Bibliothek des Hauses erinnerte der aus der Erzdiözese Salzburg stammende Priester und Anima-Rektor Michael Max an die Verbundenheit der Anima mit den Päpsten. Einer Tradition folgend, wonach in Anwesenheit eines Kardinals - in diesem Fall war der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn gemeint - ein Toast auf den Papst ausgebracht wird, erhoben die anwesenden Bischöfe und Vertreter aus Kirche und Gesellschaft mit einem "Viva il Papa" ihr Glas auf Papst Franziskus.
Ad-limina-Besuch regelmäßig vorgesehen
Der Ad-limina-Besuch in Rom ist für die Bischöfe der Weltkirche vom Kirchenrecht in regelmäßigen Abständen vorgesehen. Zweck ist, dass die Bischöfe eines Landes den Papst über die Situation in ihren Diözesen informieren. Neben einem Gespräch mit dem Papst sind Treffen in den Vatikanbehörden vorgesehen.
Ihren Ursprung haben die Ad-limina-Besuche in den Wallfahrten zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus in Rom, auf Lateinisch "Visitatio ad limina apostolorum" (Besuch an den Schwellen der Apostelgräber). Daraus entstand die Kurzformel "ad limina".
Nach wie vor haben die Ad-limina-Besuche vom Prinzip her den spirituellen Charakter einer Wallfahrt. So sind Messfeiern an den Apostelgräbern im Petersdom und St. Paul vor den Mauern, aber auch Gottesdienste in den Basiliken Santa Maria Maggiore und San Giovanni in Laterano fester Bestandteil des Besuchsprogramms in Rom.
Durchschnittlich machen sich jedes Jahr rund 500 Bischöfe aus Bischofskonferenzen verschiedenster Länder auf den Weg in den Vatikan.
Quelle: kathpress