Papst Franziskus empfängt die österreichischen Bischöfe
Der Ad-limina-Besuch der österreichischen Bischöfe in Rom kommt zu seinem Höhepunkt: Am Freitagvormittag sind alle Mitglieder der Bischofskonferenz zu einem gemeinsamen Gespräch mit Papst Franziskus im Apostolischen Palast im Vatikan versammelt. Im Anschluss begibt sich der Episkopat in das Staatssekretariat und trifft dort mit den Spitzen der II. Sektion zusammen, die für die Beziehungen zu den Staaten verantwortlich ist. Den Abschluss der fünftägigen Rom-Visite der Bischofskonferenz bildet am Nachmittag eine gemeinsame Messe in der Patriarchalbasilika St. Paul vor den Mauern, zu der alle Gläubigen eingeladen sind. Es predigt Bischof Alois Schwarz, der den Gottesdienst auch leiten wird.
Die letzte gemeinsame Begegnung der Bischofskonferenz mit Papst Franziskus war beim Ad-limina-Besuch im Jänner 2014. Zur österreichischen Bischofsdelegation unter dem Konferenz-Vorsitzenden und Salzburger Erzbischof Franz Lackner gehören alle neun Diözesanbischöfe, der Militärbischof, die vier Weihbischöfe, der Abt von Wettingen-Mehrerau sowie der Generalsekretär der Bischofskonferenz. Zuvor hatten die Bischöfe seit Montag Gespräche mit den Spitzen der Vatikan-Behörden geführt. Insgesamt 15 Dikasterien sowie das Generalsekretariat der Bischofssynode und weitere sechs vatikanische bzw. kirchliche Einrichtungen wurden bisher aufgesucht.
Am Donnerstagabend feierten die Bischöfe in der Kirche Santa Maria dell'Anima eine Messe und besuchten die dortige deutschsprachige "Pfarrgemeinde" Roms und das Priesterkolleg. In seiner Predigt ging Bischofs Ägidius Zsifkovics auf die mehr als 600-jährige Geschichte der kirchlichen Stiftung Santa Maria dell'Anima ein. Dabei deutete der Eisenstädter Bischof das Wappen der Anima auch im Blick auf das Amt von Bischöfen: Diese sollten mit Weitblick die Menschen - vor allem Arme und Ausgegrenzte - so wie Maria zu Christus, der Mitte des Glaubens, führen.
Bei der anschließenden Begegnung in der Bibliothek des Hauses erinnerte der aus der Erzdiözese Salzburg stammende Priester und Anima-Rektor Michael Max an die Verbundenheit der Anima mit den Päpsten. Einer Tradition folgend, wonach in Anwesenheit eines Kardinals - in diesem Fall war der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn gemeint - ein Toast auf den Papst ausgebracht wird, erhoben die anwesenden Bischöfe und Vertreter aus Kirche und Gesellschaft mit einem "Viva il Papa" ihr Glas auf Papst Franziskus.
Ad-limina-Besuch regelmäßig vorgesehen
Der Ad-limina-Besuch in Rom ist für die Bischöfe der Weltkirche vom Kirchenrecht in regelmäßigen Abständen vorgesehen. Zweck ist, dass die Bischöfe eines Landes den Papst über die Situation in ihren Diözesen informieren. Neben einem Gespräch mit dem Papst sind Treffen in den Vatikanbehörden vorgesehen.
Ihren Ursprung haben die Ad-limina-Besuche in den Wallfahrten zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus in Rom, auf Lateinisch "Visitatio ad limina apostolorum" (Besuch an den Schwellen der Apostelgräber). Daraus entstand die Kurzformel "ad limina". Auch heute noch sind Messfeiern an den Apostelgräbern im Petersdom und St. Paul vor den Mauern fester Bestandteil des Besuchsprogramms.
Durchschnittlich machen sich jedes Jahr rund 500 Bischöfe aus Bischofskonferenzen verschiedenster Länder auf den Weg in den Vatikan.
Zweistündige Begegnung
Die Papst-Audienz für die österreichischen Bischöfe im Apostolischen Palast am Freitagvormittag hat rund zwei Stunden gedauert. Unmittelbar im Anschluss an die Begegnung mit dem Papst ging es für die Bischöfe weiter zu einem Termin im vatikanischen Staatssekretariat. Am frühen Nachmittag werden Vertreter der Bischofskonferenz über das Gespräch mit dem Papst berichten.
Quelle: kathpress