Caritas unterstützt Lichtermeer für Recht auf Inklusion
Bei einem zivilgesellschaftlich organisierten "Lichtermeer für das Recht auf Inklusion" sollen am 4. Adventsonntag (18. Dezember) ab 19 Uhr die Wiener Ringstraße und "alle Fenster in Österreich" hell leuchten. Zu dem Zeichen für eine umfassende Inklusion von Menschen mit Behinderungen ruft die Initiative #YesWeCare um Daniel Landau und Roman Scamoni mit Unterstützung des Österreichischen Behindertenrates auf. Den Aufruf zur Teilnahme haben im Vorfeld u.a. die Caritas mit Präsident Michael Landau, der evangelische Bischof Michael Chalupka und die Diakonie sowie die Israelitische Kultusgemeinde Wien geteilt. Die Caritas unterstützt insbesondere die mit dem Lichtermeer verbundene Forderung eines Rechtsanspruchs auf ein 11. und 12. Schuljahr für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
"#YesWeCare" sei "eine selbstbewusste und starke Flamme, die für inklusive Bildung, gesellschaftliche Teilhabe und eine Gesellschaft ohne Barrieren brennt", so die Initiative in ihrer Einladung zum Lichtermeer. Das Lichtermeer solle in vielfacher Hinsicht ein Zeichen setzen: Erstens für das Recht auf Inklusion, zweitens für eine inklusive Gesellschaft, in der Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam leben. Drittens soll die hell erleuchtete Ringstraße ein Zeichen für eine Gesellschaft sein, die Kindern und Jugendlichen inklusive Bildung und somit auch im weiteren Leben umfassende gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Viertens soll das Lichtermeer schließlich auf ein Recht auf inklusive Bildung für Jugendliche nach der Pflichtschule verweisen.
Initiator Daniel Landau rief dazu auf, dass jede und jeder fünf weitere Menschen zum Lichtermeer auf der Ringstraße einladen soll. Das Betreten der Fahrbahn mit Kerzen, Taschenlampen, Handys für ein "kurzes Lichterzeichen" findet am Samstag um 19.15 Uhr statt, erklärte er im Interview der Nachrichtenagentur Kathpress (Donnerstag). Auf das Motto bezogen, betonte er, ihm sei der Begriff "Recht" wichtig: "#YesWeCare steht inzwischen für ein Füreinander und Miteinander Dasein."
Daniel Landau und Roman Scamoni gründeten die Initiative "#YesWeCare" vor rund einem Jahr. Damals ging es darum, der Pandemie-Opfer zu gedenken. "Wir glauben, dass wir das Miteinander und Füreinander dringend brauchen", so Landau: Die Botschaft von "#YesWeCare" bleibe unverändert: "Ja, du bist uns nicht egal."
Caritas: "Bildung darf kein 'Gnadenakt' sein"
Die Forderungen des Lichtermeers für Inklusion werden auch von der Caritas Österreich unterstützt. "Als Caritas setzen wir uns für eine inklusive Gesellschaft ein", betont Caritas-Präsident Michael Landau auf Anfrage von Kathpress: "Eine Gesellschaft, in der Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam leben. Eine Gesellschaft, in der alle Kinder und Jugendlichen mitgenommen werden auf die Bildungsreise und somit auch umfassende gesellschaftliche Teilhabe für alle ermöglicht wird."
Landau unterstützt insbesondere die Forderung eines Rechtsanspruchs auf ein 11. und 12. Schuljahr für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. "Bedarfsgerechte Bildung darf kein 'Gnadenakt' sein", betont er. "Alle Kinder und Jugendlichen haben ein Recht auf Inklusion, auf individuelle Förderung und Entfaltung ihrer Begabungen und Fähigkeiten. Dieses Recht müssen alle beanspruchen können." Ziel müsse sein, Barrieren abzubauen - auch beim Zugang zu Bildung. "Da sind - einmal mehr - Bund und Länder gemeinsam gefordert."
Auch der evangelische Bischof Chalupka ruft zur Beteiligung am Lichtermeer auf, ebenso das Hilfswerk Diakonie. Das Lichtmeer der Initiative #YesWeCare mache mit dem Ruf nach einem Recht auf inklusive Bildung für Jugendliche nach der Pflichtschule auf eine wichtige Forderung aufmerksam, die auch die Diakonie seit vielen Jahren erhebe, so die evangelische Hilfsorganisation.
Quelle: kathpress