Internationaler Friedenspreis für Hilfsorganisation "Concordia"
Die österreichische Hilfsorganisation "Concordia Sozialprojekte" ist mit dem diesjährigen Friedenspreis der weltweiten katholischen Friedensbewegung "Pax Christi International" ausgezeichnet worden. "Concordia"-Vorstandsmitglied P. Markus Inama SJ und Veronica Mocan, die in der moldauisch-ukrainischen Grenzregion in Tudora ein Sozialzentrum der Hilfsorganisation leitet, nahmen die Auszeichnung am Dienstagabend bei einer Feier in Rom entgegen. An der Zeremonie mit den "Pax Christi"-Ko-Präsidenten, der afrikanischen Ordensfrau und Friedensforscherin Teresia Wamuyu Wachira und dem emeritierten französischen Bischof Marc Stenger, nahm auch der Präsident von Pax Christi Österreich, Wolfgang Palaver, teil.
"Concordia" verändere das Leben der Schwächsten der Gesellschaft und gebe gefährdeten und benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Familien die Chance auf ein besseres Leben, würdigte Greet Vanaerschot, Generalsekretärin von "Pax Christi International", das seit 30 Jahren schwerpunktmäßig in Osteuropa aktive Hilfswerk mit Sitz in Wien. Für das Concordia-Team bedeute der Friedenspreis "eine große Wertschätzung für ihren täglichen Mut und ihr Engagement, die Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen und Familien in Not zu verbessern", betonte Jesuitenpater Inama.
In aller Welt seien rund 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor bewaffneten Kriegen, bitterer Armut und Perspektivlosigkeit, Menschenrechtsverletzungen und Klimakatastrophen, erinnerte Inama. In den zahlreichen Krisen und Konfliktherden gebe es vielfach aber auch soziale Organisationen und deren Mitarbeiter, die "Orte der Verzweiflung zu Orten der Hoffnung" machen. In diesem Sinn könnten Menschen auch auf "Concordia" als einen dieser "Leuchttürme der Menschlichkeit" zählen.
Außergewöhnliches Krisenjahr
Das laufende Jahr 2022 bezeichnete Inama als außergewöhnliches Krisenjahr aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Krieges in den Concordia-Projektländern, insbesondere in der Republik Moldau. Das Nachbarland der Ukraine hat knapp 100.000 Flüchtlingen aus der Ukraine aufgenommen. Neben dem schon vor Kriegsausbruch bestehenden Programm für gefährdete moldauische Kinder, Jugendliche und Familien hat Concordia mit einem Netzwerk an Freiwilligen Tausenden Geflüchteten mit Erstversorgung, Unterkunft, Transfer, Lebensmittelpaketen und psychologischer Betreuung geholfen.
Der 1991 vom österreichischen Jesuiten Georg Sporschill gegründete Verein Concordia betreibt zahlreiche Hilfsprojekte in Rumänien, Bulgarien, im Kosovo und der Republik Moldau. Mit P. Inama ist nach wie vor ein Jesuit Teil des Leitungsteams. Finanziert wird Concordia zum überwiegenden Teil aus Spenden. (Spendenkonto: IBAN: AT28 3200 0000 1318 7893, Infos: www.concordia.or.at).
Quelle: kathpress
Der Internationale Friedenspreis von "Pax Christi" wird seit 1988 an Organisationen und Einzelpersonen verliehen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit einsetzen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem die russische Menschenrechtsorganisation Memorial (2013) oder die Kardinäle John Onaiyekan (Nigeria, 2012) und Louis Raphael (Irak, 2010). 2021 wurde ein Netzwerk katholischer Radiostationen im Südsudan für sein Friedensengagement nach dem jahrelangen Bürgerkrieg ausgezeichnet, im Jahr davor die "Pacific Climate Warriors", eine Bewegung für Klimagerechtigkeit aus den pazifischen Inselstaaten.