Caritas: "Barrieren in den Köpfen abbauen"
"Es ist normal, verschieden zu sein": Nach diesem Leitsatz sollte die Gesellschaft leben, hat Wiens Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner am Samstag zum "Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung" gefordert. Konkreten Anlass dazu gab die Kampagne "#PurpleLightUp", bei der Initiative der Caritas der Stephansdom in lila beleuchtet wurde. Man wolle damit aufzeigen, dass die Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen noch immer nicht ausreichend gewährleistet wird, hieß es.
Bei der Aktion auf dem Stephansplatz wurde konkrete Forderungen von Menschen mit Behinderungen präsentiert: "Wir sind alle gleich! Wir sind alle Menschen! Wir haben alle Rechte! Wir wollen eine 'normale' Arbeit! Wir wollen von der Gesellschaft als Menschen gesehen werden! Wir wollen Lohn statt Taschengeld!", war auf Transparenten zu lesen, sowie als zentrale Botschaft: "Behindert ist, wer behindert wird."
Österreich habe zwar bereits 2008 die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet, doch seien Menschen mit Behinderung noch immer von vielen Bereichen des Lebens ausgeschlossen, betonte Schwertner. Kinder und Jugendliche mit Behinderung hätten bis heute nicht den gleichen Zugang zu Bildung wie jene ohne Behinderung.
"Barrierefreiheit ist weiter die Ausnahme und nicht die Regel. Wir sehen bis heute, dass es viele Barrieren gibt, bauliche Barrieren, aber vor allem auch Barrieren in unseren Köpfen", so Schwertner. Zumal jeder sechste Mensch in Österreich eine Behinderung habe, handle es sich dabei um eine Normalität - was in der Gesellschaft noch mehr zu Bewusstsein kommen müsse, so der Caritas-Geschäftsführer.
Quelle: kathpress