Ordensspitälertreffen: Krankenhausalltag braucht auch Zuversicht
Der notwendigen Zuversicht im Krankenhausalltag war der heurige "Tag der Seelsorge" der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs gewidmet. Rund 35 Seelsorgerinnen und Seelsorger kamen dazu im Salzburger Bildungshaus St. Virgil zusammen, wie die heimischen Ordensgemeinschaften am Donnerstag mitteilten. In ihrem Hauptvortrag hielt die Ordensfrau und Theologin Sr. Melanie Wolfers fest: "Angst bekommen wir von allein, für die Zuversicht müssen wir etwas tun." Und genau das sei es, was Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger tagtäglich in ihrem Job leben und weitergeben müssten. Auch wenn es manchmal schwierig sei, oft Geduld erfordere und einem auch persönlich viel abverlange.
Eine zuversichtliche Person habe einen realistischen Zugang und "erkennt den Ernst der Lage - lässt sich aber davon nicht lähmen, sondern ist fähig, den gegenwärtigen Moment schöpferisch zu gestalten", so Wolfers. Mithilfe der Zuversicht könne man auch in schwierigen oder scheinbar aussichtslosen Situationen positive Zukunftsvorstellungen entwickeln, zeigte sich die Salvatorianerin und Erfolgsautorin überzeugt.
Zuversicht betreffe den gesamten Körper, betonte Wolfers. Das beinhalte auch ein Bekenntnis zur physischen Bewegung: "Wenn ich gehe, geht's mit gut." "Lassen Sie sich immer wieder mal gehen", riet die Ordensfrau. Eine weitere Quelle der Zuversicht seien Erinnerungen. "Hier können wir vom Wiederkäuen der Kuh lernen: Sätze, die uns guttun, Vertrauenssätze, heilsame Sätze immer wieder wiederkäuen", so die Expertin.
Auch tragfähige und vertrauensvolle Beziehungen seien eine Quelle der Zuversicht. Ebenso ein "sinn-gemäßes" Leben, denn "wer sein Tun als sinn- und wertvoll erlebt, kann Schwerem leichter standhalten und Krisen besser verarbeiten", betonte Wolfers. Und natürlich spielten Spiritualität und Glaube eine sehr große Rolle, "sie geben Halt, Sinn und sind tägliche Kraftquelle".
Der "Tag der Seelsorge" wurde bereits zum dritten Mal von der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs veranstaltet. Der Tag dient zur Identitätsstärkung und Austausch von Seelsorgenden in österreichischen Ordensspitälern.
Quelle: kathpress