"Red Wednesday": Missio-Chef P. Wallner besucht Pakistan
Jährlich zum "Red Wednesday" macht die katholische Kirche auf Initiative des Hilfswerks "Kirche in Not" auf Christenverfolgung weltweit aufmerksam, unter anderem mit roter Fassadenbeleuchtung. Auch die Päpstlichen Missionswerke (Missio) beteiligen sich daran und stellen heuer bedrängte Christen in Pakistan in den Mittelpunkt. Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner ist am Mittwoch mit Mitarbeitern in das zentralasiatische Land zu einem mehrtägigen Solidaritätsbesuch aufgebrochen. "Die Kirche in Pakistan hat gewisse Freiheiten, aber sie ist in einer sehr bedrängten Situation. Immer wieder kommt es zu Zwangskonvertierungen von Christinnen und Christen zum Islam", erklärte der Ordensmann vor der Abreise in einer Aussendung.
Im muslimisch geprägten Pakistan gehören knapp zwei Prozent der 225 Millionen Einwohner dem Christentum an, das dort somit nach dem Hinduismus die zweitgrößte religiöse Minderheit darstellt. Allerdings seien Christinnen und Christen in Pakistan "Ausgegrenzte, Menschen auf der untersten Sprossenleiter der Gesellschaft, Bürger zweiter, wenn nicht gar dritter Klasse", erklärte Christoph Lehermayr, Chefredakteur des Missio-Magazins "alle welt" und ebenfalls Mitglied der Reisegruppe. Konkreter Anlass des Besuchs, der zu den Missio-Projekten im Land führt, ist eine Einladung Wallners zu einem Missionskongress in Lahore durch den dortigen Erzbischof Sebastian Shaw, der im Frühjahr seinerseits Österreich besuchte.
Wie es in der Aussendung weiter heißt, hätten pakistanische Christen keinen Zugang zu höherer Bildung und lebten überwiegend in Slums an den Stadträndern. Viele christliche Familien wurden daher auch Opfer der Flutkatastrophe vom vergangenen Sommer - eine Gruppe, die Missio Österreich nach wie vor unterstützt. Lehmhütten seien damals regelrecht weggespült worden. Durch Spenden aus Österreich wurden bereits erste Familien mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt. 2021 unterstützte Missio zudem auch Hilfsprojekt, das Kinder aus der gefährlichen Arbeit in pakistanischen Ziegeleien befreit.
Kampagne "Verändere mit uns die Welt!"
Mit dem "Red Wednesday" soll alljährlich auf das Schicksal von 220 Millionen verfolgten, unterdrückten und bedrohten Christen weltweit aufmerksam gemacht werden. In vielen Ländern werden rund um diesen Tag hunderte berühmte Kathedralen, Kirchen, Klöster, Monumente und öffentliche Gebäude rot angestrahlt. In Wien werden auch der Stephansdom, die Karlskirche und die Hofburg rot beleuchtet werden, sowie auch die Nationaldirektion von Missio.
Außer durch Rot-Beleuchtung ihrer Gebäude am "Red Wednesday" sorgen die Päpstlichen Missionswerke jedoch auch mit ihrer Plakatkampagne "Verändere mit uns die Welt!" für Aufsehen, die bis 20. November in ganz Österreich läuft. Dargestellt sind zwei sich berührende Hände von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, die zugleich Gebet wie auch Verbundenheit, Solidarität und "Miteinander auf Augenhöhe" darstellen sollen. Die Sujets der einander stützenden Hände solle "antidepressiv wirken", Hoffnung geben und die Scheu davor nehmen, etwas zu verändern, erklärte P. Wallner. Geworben wird zugleich für die Unterstützung von Missio-Hilfsprojekten. (Info: www.missio.at)
Quelle: kathpress