Kirchensportler: Keine Sport-Großevents mehr für totalitäre Länder
Die anhaltende Kritik an der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, die in wenigen Tagen beginnt, ist "gut und wichtig", da sie die Finger in die Wunden legt und Menschenrechtsverstöße, Ausbeutung von Arbeitsmigranten, Korruption und Umweltzerstörung in dem Wüstenstaat ahndet. Das hat die Diözesansportgemeinschaft Österreichs (DSGÖ) in einer Aussendung am Wochenende betont.
Zugleich forderte das Vorsitzteam, Pepi Frank und Sepp Eppensteiner, eine Reform des Vergabeverfahrens für Sportgroßveranstaltungen: "Künftig dürfen globale Veranstaltungen wie Olympische Spiele oder Weltmeisterschaften nicht mehr an Länder vergeben werden, die totalitär regiert werden, Menschenrechte missachten oder schwere Umweltsünder sind. Es sei denn, sie sagen rechtlich verbindliche Verbesserungen mit konkreten Zeitplänen zu."
Prinzipiell habe die DSGÖ die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft, die am 20. November beginnt, an das arabische Land begrüßt, da alle Regionen die Chance haben sollten, für mehrere Wochen zum "Mittelpunkt der Welt" zu werden. Allerdings habe man gehofft, dass dies zu einer Verbesserung der Situation in Katar führen würde. So manches Bemühen und Reformen seien zu begrüßen, "aber dass etwa zwischen drei und Tausenden Todesopfern bei den Bauarbeiten für die Stadien die Rede ist, zeugt von Intransparenz und möglicherweise sklavenartigen Arbeitsbedingungen".
Die Kirchensportler kritisieren außerdem, dass die Weltverbände den Profit derart in das Zentrum stellen. "Die Gier sucht immer größeren Gewinn und Superlative, stattdessen brauche es eine Rückkehr zu den Wurzeln des Sports. Konkret sollten Kriterien wie ehrliche Freude am Sport und völkerverbindende Elemente forciert werden - und wie gesagt: Menschenrechte und Umweltschutz."
Quelle: Kathpress