
Wiener Bischofsvikar Hübner beigesetzt
Unter großer Anteilnahme wurde am Freitag, 11. November, der Wiener Bischofsvikar P. Petrus Hübner beigesetzt. Das Begräbnis des Ende Oktober nach kurzer, schwerer Krankheit verstorbenen Zisterziensers fand im Stift Heiligenkreuz statt. Den Gottesdienst zelebrierte Kardinal Christoph Schönborn. In seiner Predigt betonte der Wiener Erzbischof die besondere Hingabe von P. Hübner an seine Gemeinden. Die "rührende Liebe für seine Gemeinden" sei die "Grundmelodie" im Leben des Geistlichen gewesen, so Schönborn. "P. Petrus hat seine ihm anvertrauten Gemeinden geliebt, aber nicht als ob er der Herrscher wäre, sondern er hat sie als Herrin gesehen - weil sie dem Herrn gehört. Er hat den Gemeinden in Ehrfurcht gedient."
Zugleich betonte Schönborn, dass P. Hübner eine Triebfeder kirchlicher Strukturreformen gewesen sei - er diese aber stets mit der Notwendigkeit einer "spirituellen Vertiefung" zusammengesehen habe. "Liebe und Lehre gehören zusammen: Das hat er gelebt und gepredigt", so Schönborn über P. Hübner, der seit 2016 als Bischofsvikar des Vikariats Wien-Süd ("Vikariat Unter dem Wienerwald") tätig war.
In einer Ansprache dankte der evangelische Superintendent für Niederösterreich, Lars Müller-Marienburg, dem Verstorbenen für die "ehrlichen, humorvollen Begegnungen auf Augenhöhe", seine Güte und "das für mich Beeindruckendste: das Gebet, die Bitte um Gebetsgemeinschaft". Er verbinde mit P. Petrus besonders den Vers aus dem 1. Thessalonicherbrief des Apostels Paulus: "Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch."
Christoph Kainz, Bürgermeister von Pfaffstätten, würdigte den Verstorbenen als "einen Segen für alle". Hübner sei ein Seelsorger gewesen, "wie er sein soll: Er hat die Menschen ansprechen und vor allem begeistern können." Unter den zahlreichen Mitfeiernden waren außerdem der Abt von Heiligenkreuz, Maximilian Heim, der Abt von Zwettl, Johannes Maria Szypulski, und alle vier weiteren Vikare der Erzdiözese Wien, darunter die beiden amtierenden Weihbischöfe Franz Scharl und Stephan Turnovszky.
Hübner war am 28. Oktober einem Krebsleiden erlegen. Er stand im 75. Lebensjahr. Hübner wurde 1948 in Wien geboren. Nach der Matura am Bundesgymnasium Fichtnergasse in Wien trat er 1966 ins Stift Heiligenkreuz ein. Er studierte Theologie an der Hochschule Heiligenkreuz und Kirchenmusik auf der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Während des Studiums war er Erzieher im Internat Heiligenkreuz und Stiftsorganist.
1973 wurde P. Hübner zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Wiener Neustadt-Neukloster, später Pfarrer in Pfaffstätten (1984 bis 2002) und zudem Dechant des Dekanates Baden (1999-2002). Danach wirkte er als Pfarrer in Wiener Neustadt-Neukloster (2002-2011) und als Dechant des Dekanates Wiener Neustadt (2003-2016). Ab 2011war Hübner bis 2019 Moderator in Maiersdorf und Muthmannsdorf. Seit 1.9.2016 war er Bischofsvikar des Vikariats Süd.
Quelle: Kathpress