Bahrain: Papst traf auch Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios
Papst Franziskus hat am Freitagmittag während seines Besuchs in Bahrain den griechisch-orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I. getroffen. Das Treffen in Awali habe in einer "Atmosphäre der Brüderlichkeit und Zuneigung" stattgefunden, teilte der Vatikan anschließend mit.
Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, war als Redner zu einem interreligiösen Kongress nach Bahrain gereist. An der Abschlussfeier der zweitägigen Veranstaltung hatte am Freitagvormittag auch Papst Franziskus teilgenommen.
Patriarch Bartholomaios I. gilt als ökumenisch sehr aufgeschlossen. Mit Papst Benedikt XVI. (2005-2013), der ihn 2006 in Istanbul besuchte, sorgte der Patriarch für eine Wiederaufnahme der Einigungsgespräche zwischen katholischer und orthodoxer Kirche, die jahrzehntelang brach gelegen hatten. Mit Benedikts Nachfolger Franziskus gab Bartholomaios I. dem Gesprächsprozess weitere Impulse.
Dialog braucht "Geist des Respekts"
Bartholomaios I. betonte in seiner Ansprache beim "Bahrain Forum for Dialogue" vor Hunderten Religionsführern, Wissenschaftlern und politischen Persönlichkeiten, dass das orthodoxe Christentum eine lange Erfahrung im Zusammenleben mit anderen Religionen und Konfessionen hat. Interreligiöse Begegnung und Dialog fuße auf der persönlichen Interaktion und sei nur dann wirksam, "wenn sie in einem Geist der Einbeziehung, des Vertrauens und des Respekts stattfinden", sagte der Ökumenischen Patriarch nach Angaben des Nachrichtenportals "OrthodoxTimes".
Widerstand gegen ökumenischen oder interreligiösen Dialog entspringe in der Regel Angst, Unwissenheit oder der Intoleranz gegenüber religiöser Vielfalt, so Bartholomaios weiter. Im Gegensatz dazu erkenne ein authentischer und aufrichtiger interreligiöser Dialog die Unterschiede zwischen den religiösen Traditionen an und fördere die friedliche Koexistenz und Zusammenarbeit zwischen den Völkern und Kulturen.
Dies bedeute nicht, den eigenen Glauben zu verleugnen, "sondern vielmehr die eigene Identität und das eigene Selbstbewusstsein in der Perspektive der Offenheit gegenüber anderen anzupassen und zu bereichern", betonte der Patriarch. Aufrichtiger Dialog könne Vorurteile und Misstrauen abbauen und zu gegenseitigem Verständnis und friedlicher Konfliktlösung beitragen.
Quelle: kathpress